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Körpersprache-Spezialist nach Genfer Treffen: Putin wirkt dominant, Biden kommunikativ

Nach dem Treffen zwischen Wladimir Putin und Joe Biden wird naturgemäß ausgewertet, was dies für Russland, die USA und die Welt bedeutet. Doch was ist mit dem, was zwar nicht gesagt, aber vielleicht dennoch kommuniziert wurde? Ein Interview mit Körpersprache-Spezialist Stefan Verra.

Nach dem Treffen zwischen Wladimir Putin und Joe Biden in Genf wird naturgemäß ausgewertet, was sich hieraus für die Beziehungen zwischen Russland und den USA ergibt. Welche Themen wurden besprochen? Welche Vereinbarungen wurden getroffen? Und was bedeutet das für die Welt?

Dabei lohnt mitunter auch der Blick auf das Atmosphärische, auf das, was zwar nicht gesagt, aber vielleicht dennoch kommuniziert wurde. Der Spezialist für Körpersprache Stefan Verra schildert im Gespräch mit RT DE, wie er die beiden Politiker wahrgenommen hat. So sagt er zum Beispiel über Putin:

"Als beide zusammensitzen, fällt auf, dass Wladimir Putin sehr breitbeinig und ein wenig zurückgeneigt dasitzt. Und als er spricht, schaut er Joe Biden nahezu niemals an. (…) Sein Blick geht meist ins Leere oder Richtung Boden. Das ist nicht besonders kommunikativ. (…) Weiter sieht man bei Wladimir Putin im Laufe des Gesprächs: Er lehnt sich noch einmal deutlicher zurück. Die Arme bleiben auf den Armlehnen, die Beine ein wenig nach vorne gestreckt und sehr breitbeinig. Seine Körpersprache signalisiert hier deutlich: Ich bemühe mich nicht um dich, du musst dich schon um mich bemühen. Das wirkt einerseits sehr dominant, sehr selbstsicher, allerdings eben nicht besonders kommunikativ."

Joe Biden vermittle hier einen beinahe gegensätzlichen Eindruck. Verra führt aus:

"Joe Biden ist da ganz anders. Er sitzt nicht so breitbeinig da, Beine überschlagen. Und wenn man genau schaut, erkennt man, dass Joe Biden deutlich mehr zu Wladimir Putin hingedreht ist als Putin sich zu Biden hindreht. Damit signalisiert er schon Kommunikationsbereitschaft. Was Biden auch noch macht, er bewegt sich mehr (…), nimmt Blickkontakt zu Pressemenschen auf, setzt ein Lächeln auf. Da zeigt jemand mehr Kommunikationsfähigkeit."

Beide Männer dürfte man im Umgang mit Medien als erfahren bezeichnen, beide wissen sicherlich um die "Macht der Bilder". Wie solche Bilder wirken, muss ein jeder letztlich für sich selbst entscheiden. Der Körpersprache-Spezialist zieht folgendes Fazit:

"Insgesamt muss man sagen, der Unterschied von den Zweien ist, dass Wladimir Putin dominant wirkt, etwas unberührt wirkt, aber aus meiner Sicht auch diese Karte sehr stark ausspielt. Biden hingegen (…) wirkt sehr kommunikativ, er lächelt sehr viel. Was ihm wiederum fehlt, ist diese Dominanz, diese Kraft, um tatsächlich auch Nachdruck zu verleihen."

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