Afghanistan: Mehr "Ortskräfte der Bundeswehr" kommen samt Angehörigen nach Deutschland
Der zügige Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan lässt auch die Zahl von Afghanen schnell ansteigen, die jetzt in Deutschland Schutz suchen. Bisherige afghanische Unterstützungskräfte für Deutschland und deren Angehörige haben ein Anrecht auf Schutz, wie es in einem 2013 festgelegten Programm geregelt ist. Seither sind bereits 3.394 Menschen aus dem Land nach Deutschland gekommen, meldet aktuell die dpa.
Unter ihnen waren 798 als sogenannte "Ortskräfte" beschäftigt sowie 2.596 Angehörige von diesen Beschäftigten. Ehemalige afghanische Beschäftigte für die Bundeswehr, das Auswärtigen Amtes, für Institutionen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und sowie für drei Stiftungen sind nach den geltenden deutschen Bestimmungen berechtigt, einen Antrag dafür zu stellen. Hinzu kommen noch Afghanen, die für die Bundespolizei tätig waren. Jeder Berechtigte darf alle seine Kinder sowie Ehefrau bzw. Ehemann mitbringen. Zweitfrauen und weitere Angehörige dürften nicht mitreisen.
Die bisher für Deutschland tätigen afghanischen Bürger werden von den Taliban und anderen Kräften als Unterstützer einer ausländischen Besatzungsmacht angesehen und oft direkt bedroht. Bisher gilt das genannte Programm für Ortskräfte, die vor der Antragstellung zuletzt zwei Jahre für die deutschen Einrichtungen tätig waren. Umstritten ist, ob das Programm wegen der wachsenden Gefahrenlage in Afghanistan auch noch für ehemals Beschäftigte weiter zurück in der Vergangenheit gelten solle.
Gegenwärtig läuft ein Verfahren beim Bundesamt für Migration über die gültigen Anträge von 405 Ortskräften mit rund 1.500 Angehörigen. Mit deren Einreise in Deutschland ist somit ab Juli zu rechnen. Notwendig wurde dieses Verfahren, nachdem im Mai der beschleunigte Truppenabzug bis zum Ende des Sommers begonnen wurde.
Sollte die Frist von zwei Jahren Beschäftigung rückwirkend wegfallen, so könnten mehrere Tausend an Anträgen hinzukommen, wie dpa ausführt. Das Bundesverteidigungsministerium gab an, sollten alle bisher noch nicht Antragsberechtigten von früheren Beschäftigten ihre Gefährdung anzeigen, so wäre mit einer Aufnahme von weiteren rund 350 früheren Ortskräften zu rechnen. Zuzüglich von deren Angehörigen wären das etwa 1.500 Personen. Nicht berücksichtigt sind dabei bisherige afghanische Mitarbeiter von deutschen Unternehmen in Afghanistan.
Mehr zum Thema - Nach Abzug der internationalen Truppen: Taliban erobern mehrere Bezirke in Afghanistan
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.