IS bekennt sich zu Anschlag auf Minenräumer in Afghanistan

Zehn Arbeiter einer Hilfsorganisation wurden am Dienstag im Norden Afghanistans getötet. Am Mittwoch bekannte sich der Islamische Staat zum Anschlag. Die Hilfsorganisation HALO Trust sicherte den Familien der Opfer Unterstützung zu. Sie wird mit dem Beseitigen von Gefahren fortfahren.

Den Anschlag auf Minenräumer in Afghanistan am Dienstag hat der Islamische Staat für sich reklamiert. Er hatte in dem Land zuletzt Gebiete und Kämpfer verloren. Nach einem aktuellen UN-Bericht stellt er jedoch weiterhin eine Gefahr in Afghanistan dar, wie dpa mitteilt.

Am Dienstag überfielen Bewaffnete ein Camp der Hilfsorganisation HALO Trust in der Provinz Baghlan. Sie töteten 10 Minenräumer und verletzten 16 Menschen. Laut Organisation gehören die meisten Arbeiter dort zu der ethnischen Minderheit der Hasara. Hasara sind Schiiten. Der IS, der sich auch aus Sunniten rekrutiert, verfolgt oft Schiiten. Beide Glaubensrichtungen gehören zum Islam.

Der Chef von HALO Trust, James Cowan, hat sich in einer Videobotschaft über Twitter an die Öffentlichkeit gewandt. Er bekräftigte den Willen, im Land zu bleiben. "Wir könnten Angst haben vor dem, was in Afghanistan passiert. Aber wir haben noch einen Job zu erledigen", sagte Cowan. 

HALO Trust ist seit 1988 in Afghanistan aktiv. Die Organisation beschäftigt 2.500 afghanische Arbeiter, die zu verschiedenen ethnischen Gruppen gehören. Die Tätigkeit wird auch von Deutschland unterstützt. Angaben des Auswärtigen Amtes zufolge förderte die Bundesregierung 2020 Projekte von HALO Trust mit mehr als zehn Millionen Euro. Davon entfielen bereits 3,5 Millionen auf das Projekt in Afghanistan, das von dem Angriff betroffen ist.

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