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Immer mehr COVID-19-Fälle trotz vollständiger Corona-Impfung

In letzter Zeit kommt es immer wieder zu Berichten über Personen, die trotz vollständiger Impfung an COVID-19 erkranken. Untersuchungen zeigten nun, dass fast ein Drittel der Menschen über 80 Jahren trotz Impfung keinen nennenswerten Schutz vor COVID-19 aufbaut.
Immer mehr COVID-19-Fälle trotz vollständiger Corona-ImpfungQuelle: www.globallookpress.com © Ralph Lueger

In der letzten Zeit häufen sich Berichte von Menschen, die trotz einer vollständigen Corona-Impfung an COVID-19 erkranken. In Deutschland sorgte vor allem der Fall in einem Altenheim in Leichlingen für Aufsehen, in dem mehrere Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren. Aber auch in Österreich kommt es laut Medienberichten immer wieder zu Fällen, in denen Personen trotz vollständiger Impfung positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden und auch an COVID-19 erkranken: Wie das Nachrichtenmagazin Profil berichtet, erklärte ein österreichischer Allgemeinmediziner jüngst, er habe unter seinen Patienten die "ersten beiden 80 plus mit vollständiger Immunisierung, die jetzt an COVID-19 symptomatisch erkrankt sind". Zudem soll ein 86-Jähriger trotz vollständiger Impfung mit dem BioNTech-Vakzin an COVID-19 erkrankt und verstorben sein. Auch aus dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus sind ähnliche Fälle bekannt.

Es ist zwar bekannt, dass keine Impfung zu 100 Prozent schützt. Vonseiten der Pharmahersteller hieß es jedoch, dass die Vakzine von BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca außergewöhnlich effektiv sein sollen. Daher ging man davon aus, dass dies bei den Corona-Impfstoffen selten auftritt, da bis zu 95 Prozent der Infektionen verhindert werden sollen. In Ländern wie Israel, dass eine hohe Impfrate aufweist, soll sich dies bereits zeigen. Aber es zeigt sich auch, dass bei einem gewissen Teil der Bevölkerung kein Schutz durch Impfungen aufgebaut wird – und zwar vor allem in der besonders gefährdeten und bei den Massenimpfungen priorisierten Menschen aus der Hochrisikogruppe.

Starke Hinweise darauf liefert eine Vorabstudie von Virologen des Universitätsklinikums Düsseldorf, dessen Gutachterverfahren jedoch noch aussteht. Die Wissenschaftler analysierten Blutproben von 176 Personen, von denen 93 jünger als 63 Jahre waren und 83 älter als 80 Jahre. Sämtliche Probanden hatten eine vollständige Impfung mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff erhalten. Sowohl nach der ersten als auch nach der zweiten Impfung analysierten die Virologen den Anteil an IgG- sowie den Anteil an neutralisierenden Antikörpern.

Die Resultate waren jedoch eher ernüchternd: Die jüngeren Versuchsteilnehmer wiesen zwar stabile Antikörper-Titer auf, allerdings hatten bei den über 80-Jährigen etwa 31 Prozent der Probanden keine neutralisierenden Antikörper gebildet. Eine Schwäche der Studie liegt laut Studienautor Ortwin Adams, Leiter der virologischen Diagnostik in Düsseldorf, jedoch darin, dass sie nur einen Teil der Immunantwort untersuchten, nicht jedoch die zelluläre Abwehr in Form sogenannter T-Zellen:

"Die zelluläre Immunität haben wir nicht gemessen, sondern nur die Antikörper. Allerdings korreliert üblicherweise beides."

Also dürfte auch die zelluläre Immunantwort mit dem Alter sinken. Laut Studie hat somit fast ein Drittel der Hochrisikogruppe trotz vollständiger Impfung keinen vollständigen Schutz gegen SARS-CoV-2 gebildet. Man habe zwar nur einen Impfstoff untersucht, allerdings könne man davon ausgehen, dass Impfungen mit anderen Vakzinen ähnliche Resultate erbringen.

Das Problem scheint in diesem Fall jedoch weder der konkrete Impfstoff noch die Mutationen, gegen die dieser weniger wirksam sein könnte, sondern ein Phänomen namens Immunoseneszenz zu sein: Mit steigendem Alter lässt die Funktionsfähigkeit des Immunsystems nach, ältere Menschen infizieren sich deshalb leichter, und auch Impfungen wirken bei diesen generell schlechter.

Obwohl das Phänomen der Immunoseneszens in der Medizin schon seit Jahrzehnten bekannt ist, wird es in der Corona-Krise erst seit Beginn der Massenimpfungen thematisiert. Einer der Gründe hierfür dürfte sein, dass Personen über 80 Jahren, die zur besonders gefährdeten Altersklasse zählen, in den klinischen Studien vor der Notfallzulassung der Impfstoffe deutlich unterrepräsentiert waren beziehungsweise häufig alle Personen von 65 bis über 80 Jahren in einer Gruppe zusammengefasst wurden.

Adams zufolge ist es wichtig, dass darüber aufgeklärt werde, dass man sich auch trotz Impfung noch infizieren kann. Es gehe dabei nicht darum, die Impfungen prinzipiell schlechtzureden:

"Es sprechen ja die Erfahrungen aus allen Ländern mit hoher Impfrate dafür, dass dadurch schwere Verläufe und Todesfälle stark zurückgehen. Aber man muss wissen, dass man sich womöglich trotz Impfung infizieren kann."

Adams zufolge könnte es also nötig sein, dass Senioren bereits im Herbst eine dritte Impfung benötigen, um den Antikörperspiegel bei ihnen möglichst hochzuhalten.

Doch dies sind nicht die einzigen Neuigkeiten, die erneut Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Impfkampagnen gegen Corona aufkommen lassen: Bestimmte SARS-CoV-2-Varianten können einer bestehenden Immunität durch Impfungen oder einer durchgestandenen Erkrankung offenbar entkommen. Wenn auf das Virus durch medizinische Maßnahmen wie Impfungen ein evolutionärer Druck ausgeübt wird, können veränderte Virusvarianten begünstigt werden, die dem medizinischen "Angriff" entkommen können. Dies ist in der Fachwelt auch unter dem Begriff "Fluchtmutation" ("Escape Mutation") bekannt.

Wissenschaftler vom Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen untersuchten die Effektivität der Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna gegen zehn global kursierende Virus-Mutationen des SARS-CoV-2-Erregers. Das Ergebnis der Studie, die im Fachjournal Cell erschien, zeigt, dass sich bestimmte SARS-CoV-2-Varianten wie die britische, dänische und weitere durch Antikörper neutralisieren ließen. Bei der südafrikanischen Variante B.1.351 und der brasilianischen P.1 war die Neutralisation durch Antikörper aber kaum noch effektiv. Studienautor Stefan Pöhlmann erklärte in einer Pressemitteilung:

"Es ist jedoch möglich, dass eine Impfung oder eine überstandene SARS-CoV-2-Infektion weniger gut vor den SARS-CoV-2-Varianten B.1.351 und P.1 schützt als vor dem Ursprungsvirus."

Diese Erkenntnisse dürften nun Zweifel wecken, ob eine Herdenimmunität durch Impfungen erreicht werden kann. Pharmavertreter wie Albert Bourla, der Chef des US-Pharmakonzerns und Impfstoffherstellers Pfizer, erklärten jedoch bereits, dass die Impfung dennoch eines der "mächtigsten Werkzeuge" sei: Es sei wahrscheinlich, dass man innerhalb von zwölf Monaten eine dritte Impfdosis als Auffrischung bekäme und anschließend jährlich eine Impfung.

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