UN-Bericht: Frankreich verstieß mit Luftangriff in Mali mit 19 Todesopfern gegen Völkerrecht
Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge hat Frankreich unter Verletzung des humanitären Völkerrechts 19 Zivilisten getötet. Bei einem Luftangriff französischer Kampfjets soll eine Hochzeitsgesellschaft getroffen worden sein. Frankreich weist die Ergebnisse des Berichts zurück. Es habe sich um einen Angriff auf Terroristen gehandelt, heißt es aus Paris.
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Die von der Mission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) durchgeführte Untersuchung wurde eingeleitet, nachdem Bewohner eines abgelegenen Dorfes in Zentralmali behauptet hatten, ein französischer Luftangriff habe am 3. Januar eine Hochzeitsgesellschaft getroffen und Zivilisten getötet.
Aus dem Bericht der MINUSMA geht hervor, dass an dem Ort des Angriffs eine Hochzeit stattfand, an der 100 Zivilisten und fünf bewaffnete Personen teilnahmen. Bei den Bewaffneten handelte es sich vermutlich um Kämpfer der dschihadistischen Gruppe Katiba Serma. Bei der Militäraktion kamen mindestens 22 Menschen ums Leben, von denen 19 vermutlich Zivilisten waren, so der Bericht. Hierin heißt es weiter:
"Die von dem Angriff betroffene Gruppe bestand überwiegend aus Zivilisten, die nach dem humanitären Völkerrecht geschützte Personen sind. Diese Attacke gibt Anlass zu ernsten Bedenken hinsichtlich der Einhaltung der Grundsätze über die Führung kriegerischer Auseinandersetzungen."
Das französische Militär hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen und bleibt bei seiner Position, dass der Luftangriff Dschihadisten galt und diese tötete. Man bestreitet zudem, von einer Hochzeit in dem Dorf an diesem Tag gewusst zu haben. Auch nach der Veröffentlichung des UN-Berichts besteht das französische Verteidigungsministerium auf einer Zurückweisung der Anschuldigungen.
Das Dorf Bounti liegt in der Sahelregion Nordwestafrikas, wo Frankreich, Deutschland und die G5-Sahel-Gruppe, bestehend aus Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger, einen militärischen Konflikt gegen militante islamistische Gruppen führen. Zu diesen Gruppen gehören Al-Qaida, Katiba Serma und die sogenannte Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime (GSIM).
Frankreich hat kürzlich seine militärischen Partner in der Region um weitere Unterstützung gebeten. Deutschland lehnte die Bitte jedoch ab und erklärte, dass man sich auf das konzentrieren werde, was man bereits tut, anstatt weitere Truppen in das Gebiet zu entsenden.
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