Chinesische Experten: China bereit für langen Kampf mit Westen um Hongkong

Bis 1997 war Hongkong eine britische Kolonie, die von London aus regiert wurde. Großbritannien hatte das Gebiet im Zuge der Opiumkriege von China aus erobert. Seit der Wiedervereinigung mit China beklagen sich westliche Staaten stets über den angeblichen Autonomieverlust.

Der Kampf zwischen China und den westlichen Staaten, allen voran die USA und Großbritannien, um die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong werde andauern und wahrscheinlich sich zu einem "langen Kampf" entwickeln, haben chinesische Experten erklärt, wie die chinesische Zeitung Global Times berichtete. Hintergrund sei der Streit um die jüngste Veränderung des Wahlgesetzes in Hongkong, die Peking unter anderem damit begründete, dass "Anti-China-Kräfte" jahrelang versucht hätten, "Hongkong zu destabilisieren" und dabei mit ausländischen Kräften gebündelt hätten, wie die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua Anfang März vermeldete.

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Westliche Staaten hatten daraufhin China vorgeworfen, die Autonomie Hongkongs zu untergraben. China habe, so Global Times, diese Vorwürfe über "diplomatische und politische Kanäle" dementiert. Es sei den Experten zufolge nicht überraschend, dass die westlichen Staaten China mit den "gleichen alten Vorwürfen" zu Hongkong konfrontieren. Die Frage sei, ob diesen Worten nun Taten folgen werden, um Chinas Interessen in Hongkong zu schaden.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass einige westliche Staaten bereit seien, gewisse eigene Interessen aufzugeben, um China Schaden zuzufügen. Um auf solche Provokationen zu reagieren, sei China für einen "langfristigen Kampf mit dem Westen" bereit. Die chinesischen Experten warnten zudem, dass sich die westliche Einmischung in Hongkong in gleichem Maße negativ auf den Westen auswirken werde.

Tam Yiu-chung, ein Mitglied des Ständigen Ausschusses des chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) aus Hongkong, erklärte gegenüber der Global Times am Sonntag, dass nach den Äußerungen der Mitglieder der chinesischen Führung, die er beim Treffen mit den Delegierten aus Hongkong in Peking während der jährlichen Sitzung des NVK Anfang dieses Monats gehört habe, die Zentralregierung bereits evaluiert habe, wie viel China diplomatisch im Streit um Hongkong zahlen würde, und keine Kompromisse auf Druck des Westens eingehen werde.

Cui Hongjian, Direktor der Abteilung für Europastudien am Institut für Internationale Studien Chinas, erklärte, dass der Westen mehrere Ansätze habe, um China in Bezug auf Hongkong Schaden zuzufügen, einschließlich der Sanktionierung bestimmter Beamter, der Rücknahme der Sonderbehandlung Honkongs in Handelsfragen, der Reduzierung des Handels und des wirtschaftlichen Austauschs, der Aussetzung finanzieller Aktivitäten oder der Zusammenarbeit oder einiger anderer Maßnahmen, wie etwa die vor Kurzem eingeführte Ausweitung des Rechts auf die britische Staatsbürgerschaft auf Hongkonger Einwohner seitens London.

Lü Xiang, ein chinesischer US-Experte an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, warnte, dass die USA und anderen westlichen Staaten bereit sein müssten, ernsthafte Nachteile für sich selbst in Kauf zu nehmen, sollten sie gravierende Maßnahmen gegen Hongkong oder sogar China selbst einführen.

Lü zufolge verberge sich hinter dem Vorwand der "Demokratie" der Wunsch Washingtons und Londons, durch prowestliche Parteien in Honkong die Kontrolle über die Stadt zu erlangen. Da die Wahlrechtsreformen das erschweren würden, seien die USA und Großbritannien derzeit sehr besorgt.

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