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USA kritisieren Türkei nach Vorwurf zum Putschversuch 2016: "Verantwortungsloser NATO-Verbündeter"

Der türkische Innenminister hat die USA beschuldigt, an dem Putschversuch im Jahr 2016, der das Land erschütterte, beteiligt gewesen zu sein. Washington dementierte die Vorwürfe und kritisierte, die Behauptung sei für einen NATO-Partner unpassend.
USA kritisieren Türkei nach Vorwurf zum Putschversuch 2016: "Verantwortungsloser NATO-Verbündeter"Quelle: Gettyimages.ru

Süleyman Soylu, Innenminister der Türkei, behauptete, die US-Regierung habe beim Putschversuch am 15. Juli 2016 eine Rolle gespielt. Dies berichtete die türkische Tageszeitung Hürriyet. Dem Minister zufolge hätten US-Beamte den gescheiterten Übernahmeversuch "geleitet". "Stand nur die FETÖ hinter dem Putsch am 15. Juli? Hat sie es alleine gemacht? Nein", sagte am Donnerstag und bezog sich dabei auf die Terrorvereinigung des in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen. Soylu fügte hinzu:

Es ist offensichtlich, dass die USA hinter dem Geschehen am 15. Juli stehen. Es war die FETÖ, die dies auf deren Anweisungen durchführte.

Das US-Außenministerium wies die Vorwürfe noch am selben Tag zurück und gab eine knappe Erklärung ab, in der jegliche Verbindung zu dem Aufstand dementiert wird: "Die Vereinigten Staaten waren an dem Putschversuch 2016 in der Türkei nicht beteiligt und verurteilten ihn umgehend. Die jüngsten gegenteiligen Behauptungen hochrangiger türkischer Beamter sind völlig falsch", heißt es in der Erklärung des Sprechers des Außenministeriums Ned Price. Weiterhin heißt es:

Diese Bemerkungen und andere unbegründete und unverantwortliche Behauptungen zur Verantwortung der USA für Ereignisse in der Türkei stehen im Widerspruch zum Status der Türkei als NATO-Verbündeter und strategischer Partner der Vereinigten Staaten.

Während türkische Beamte behaupten, Gülen treu ergebene Soldaten hätten den Umsturzversuch ausgelöst, bei dem mehr als 250 Menschen ums Leben kamen und sogar der Präsidentenpalast des Landes bombardiert wurde, weisen einige Regierungsmitglieder seit langem auf eine direkte Beteiligung der USA hin. Soylu, damals Arbeitsminister des Landes, sagte weniger als 24 Stunden nach dem Aufstand, dass "die USA hinter dem Putsch stehen".

Fethullah Gülen bestritt seine Rolle bei dem Versuch, die Regierung von Recep Tayyip Erdoğan zu stürzen.

Dem Putschversuch folgte eine umfassende Jagd auf Kollaborateure, die mit dem Rauswurf von Zehntausenden von Militärbeamten, Polizisten, Gouverneuren, Richtern und anderen Staatsangestellten endete. Ihnen wurde vorgeworfen, mit dem Aufstand in Verbindung zu stehen. Laut dem damaligen Justizminister Bekir Bozdağ wurden im Zusammenhang mit dem Vorfall mindestens 32.000 Personen festgenommen.

Obwohl keine eindeutigen Beweise für eine Beteiligung der USA an dem Putsch bekannt wurden, erließ die türkische Justiz im November 2017 Haftbefehle gegen den US-Gelehrten Henri Barkey und den ehemaligen CIA-Offizier Graham Fuller, die zur Planung des Regimewechsels beigetragen haben sollen. Beide lehnen es ab, in die Türkei zurückzukehren, um sich den Anklagen zu stellen. Barkey wies die Behauptung als eine vollständige Erfindung zurück. Fuller bestand darauf, jeder Gedanke, dass derzeitige oder ehemalige Mitarbeiter der US-Regierung an dem gescheiterten Staatsstreich beteiligt waren, sei absurd.

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