WHO-Experten beenden Quarantäne in Wuhan und beginnen mit Suche nach Corona-Ursprung

Experten, die im Auftrag der WHO in China nach dem Ursprung des Coronavirus forschen sollen, haben ihre 14-tägige Quarantäne in Wuhan beendet und nehmen demnächst ihre konkrete Arbeit auf. Auf dem Programm steht auch ein Besuch auf dem berüchtigten Frischmarkt.

Das internationale Expertenteam, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in China nach dem Ursprung des Coronavirus forschen soll, nimmt seine konkrete Arbeit auf. Die 14-tägige Quarantäne, die die Forscher in einem Hotel in der zentralchinesischen Metropole Wuhan verbringen mussten, endete an diesem Donnerstag. Wie der chinesische Fernsehsender CGTNberichtete, wird das Team am Freitag seine Ermittlungen aufnehmen.

Die 13 Experten wollen herausfinden, wo das neue Sars-CoV-2-Virus erstmals aufgetreten ist und wo es herkommt. Im Vorfeld haben sie allerdings vor allzu großen Erwartungen gewarnt. Es geht ihnen vor allem darum, in Kooperation mit chinesischen Kollegen zu schauen, welche Spuren noch verfolgt werden können. Die Reise dient auch dazu, in einer ersten Phase zu erkunden, was schon alles an Forschung läuft und an Daten vorliegt. Anschließend soll ein Plan für die zweite Phase ausgearbeitet werden. Das WHO-Team will Interviews durchführen und Krankenhäuser sowie den Frischmarkt besuchen, wo Anfang Dezember 2019 weltweit zum ersten Mal das Virus aufgetreten sein soll.

Die Suche nach der Herkunft des Virus gilt als politisch heikel. Wegen genetischer Ähnlichkeiten wird vermutet, dass der Erreger ursprünglich von Fledermäusen stammt und möglicherweise über ein anderes Tier als Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen ist. Es gibt aber auch Spekulationen, wonach das Virus aus einem Labor entwichen sei. China weist diese Möglichkeit zurück. Die Regierung in Peking schließt nicht aus, dass das Virus überhaupt nicht aus China stammt, und fordert die WHO auf, ihre Experten auch in andere Länder reisen zu lassen.

China hat das Virus heute weitgehend im Griff und verzeichnet nur noch vereinzelt lokal begrenzte Ausbrüche. Auf jeden kleineren Ausbruch wird sofort mit weitreichenden Ausgangssperren, Massentests und Kontaktverfolgung reagiert. Auch gelten strikte Einreisebeschränkungen, die sich als wirksam erweisen. Die wenigen Reisenden, die noch ins Land gelassen werden, müssen mindestens zwei Wochen in strenge Quarantäne und danach ein bis zwei Wochen unter medizinischer Beobachtung bleiben.

Mehr zum Thema - WHO-Berater und Biden-Vertrauter: SARS-CoV-2 stammt "sehr wahrscheinlich" aus Wuhan-Labor

(rt/dpa)