Schlechte Wirksamkeit: Merck stoppt Entwicklung von Corona-Impfstoffen
Das US-Pharmaunternehmen Merck und das französische Pasteur-Institut haben ein gemeinsames Projekt zur Entwicklung von zwei Corona-Impfstoffen gestoppt. Wie das Unternehmen mitteilte, hätten die ersten Tests eine zu geringe Wirksamkeit gezeigt. Die Vakzine seien zwar gut verträglich gewesen, allerdings sei die Immunantwort schlechter ausgefallen als nach einer natürlichen Infektion mit COVID-19.
Nick Kartsonis, Senior-Vizepräsident von Mercks Abteilung für Impfstoff-Forschung, bezeichnete die Ergebnisse als "enttäuschend und ein bisschen überraschend". Beim Ansatz für die beiden Impfstoffe nutze der Pharmakonzern zum einen ein Vakzin auf Basis eines Masern-Impfstoffs, der Teile des Coronavirus an den Körper abgibt. Der zweite potenzielle Kandidat nutzte die Technologie von Mercks Ebola-Impfstoffversuchen. Auch der französische Pharmakonzern Sanofi hatte bereits im Dezember Probleme bei der Impfstoff-Forschung eingeräumt. Das Vakzin von Sanofi soll nun frühestens Ende 2021 erhältlich sein.
Merck will sich stattdessen nun auf die Entwicklung von Medikamenten gegen COVID-19 konzentrieren. Die Ergebnisse der Studien von zwei Wirkstoffkandidaten sollen noch im ersten Quartal des Jahres veröffentlicht werden. Einer der beiden Wirkstoffe namens MK-7110 soll im Rahmen des Programms Operation Warp Speed von den USA finanziell mit knapp 293 Millionen Euro gefördert werden.
Damit legt der Konzern erneut eine Kehrtwende hin, denn dieser war erst vergleichsweise spät in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs eingestiegen. Erst im Mai 2020 hatte Merck die Übernahme der österreichischen Firma Themis Bioscience angekündigt, die das Corona-Vakzin auf Basis eines Masernimpfstoffs entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Internationalen Aids-Impfstoffinitiative (IAVI) sollte der zweite Impfstoff entwickelt werden.
Merck begann erst im vergangenen Herbst mit Studien zur Wirksamkeit der Vakzine, während sich andere Firmen wie BioNTech bereits in der dritten Phase der klinischen Studien befanden. Doch die Gründe für den späten Einstieg der Firma in die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs zeigen sich ziemlich deutlich in den Aussagen von Merck-CEO Ken Frazier im Interview mit Harvard Business School vom 13. Juli 2020.
Im Interview wies er darauf hin, dass die Entwicklung eines Impfstoffs vor allem Zeit benötige. Der am schnellsten entwickelte Impfstoff gegen Mumps stammte von Merck, führte Frazier an. Dennoch dauerte es vier Jahre, bis das Vakzin auf den Markt kam. Ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit sei ein Impfstoff gegen Ebola, dessen Entwicklung fünfeinhalb Jahre dauerte.
Frazier zeigte sich besorgt, dass die Öffentlichkeit "so hungrig nach dem Impfstoff" und der damit verbundenen Hoffnung auf die Rückkehr zur Normalität war, sodass man die Pharmaunternehmen dazu drängte, schneller und schneller zu werden. Doch im Interview wies er darauf hin, dass man wissen müsse, was man tut:
"Wenn man einen Impfstoff bei Milliarden von Menschen einsetzt, sollte man letztendlich besser wissen, was dieser Impfstoff bewirkt."
In der Vergangenheit hat es laut Frazier viele Impfstoff-Kandidaten gegeben, die das Immunsystem stimulierten, aber letztendlich keinen Schutz boten. Es habe leider auch Impfstoffe gegeben, die den Viren sogar halfen, in die menschlichen Zellen einzudringen, weil sie in Bezug auf ihre immunologischen Eigenschaften unvollständig waren. Der Firmen-CEO erklärte, dass man aus der Vergangenheit lernen und bei der Entwicklung der Impfstoffe nicht voreilig handeln sollte:
"Ich denke, dass wir den Impfstoff nicht überstürzen sollten, bevor wir nicht eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt haben. Wir haben in der Vergangenheit, zum Beispiel bei der Schweinegrippe, gesehen, dass der Impfstoff mehr Schaden als Nutzen gebracht hat. Wir haben keine gute Erfahrung mit der schnellen Einführung von Impfstoffen mitten in einer Pandemie. Das sollten wir im Hinterkopf behalten."
Mehr zum Thema - Medienbericht: EU-Arzneimittelbehörde bei Zulassung von Corona-Vakzin unter Druck gesetzt
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.