International

Erdoğan signalisiert Annäherungsbereitschaft an EU und erwartet Entgegenkommen von Brüssel

In den vergangenen Jahren hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sich mit einigen EU-Staaten in teils geopolitische, teils rhetorische Konflikte verwickelt und auch den Staatenblock insgesamt für seine angeblich türkeifeindliche Politik kritisiert.
Erdoğan signalisiert Annäherungsbereitschaft an EU und erwartet Entgegenkommen von BrüsselQuelle: www.globallookpress.com © Xinhua

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Bereitschaft Ankaras signalisiert, die Beziehungen zur Europäischen Union zu verbessern, insbesondere auch zu den EU-Mitgliedern Griechenland und Frankreich, mit denen sich die türkische Regierung in den vergangenen Monaten immer wieder scharfe Wortgefechte geliefert hatte. Das türkische Staatsoberhaupt erklärte am Dienstag bei einem Treffen mit EU-Botschaftern:

"Wir sind bereit, unsere Beziehungen wieder auf Kurs zu bringen. Wir erwarten von unseren europäischen Freunden, dass sie den gleichen guten Willen zeigen."

Er bezog sich dabei auf die für den 25. Januar anberaumten sogenannten "Sondierungsgespräche" zwischen Athen und Ankara, die beide Seiten zuvor vereinbart hatten, um ihren langjährigen Streit über die Seegrenzen im östlichen Mittelmeer zu klären.

Die Türkei ist in einen maritimen Grenzstreit mit Griechenland und Zypern über die Größe ihrer ausschließlichen Wirtschaftszonen im östlichen Mittelmeer verwickelt. Zudem sorgt die Präsenz türkischer Schiffe, die Erdgasvorkommen erforschen, für Spannungen, da diese sich zum Teil in Gebieten befinden, die Griechenland und Zypern für sich reklamieren. Im Juli 2019 verhängte die EU Sanktionen gegen die Türkei wegen ihrer Bohraktivitäten in der ausschließlichen Wirtschaftszone, die Zypern beansprucht.

Die Situation verschlechterte sich im vergangenen Jahr weiter, als die Türkei eines ihrer Forschungsschiffe, begleitet von einer Flotte von Militärschiffen, zu Bohrungen in ein Gebiet schickte, das Griechenland als Teil seines Festlandsockels betrachtet.

Während des Treffens am Dienstag machte Erdoğan auch deutlich, dass er offen dafür sei, Ankaras Beziehungen zu Paris nach Monaten einer persönlichen Fehde mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu stärken.

"Wir wollen unsere Beziehungen zu Frankreich vor Spannungen bewahren", betonte der türkische Präsident.

Mehr zum ThemaErdoğan verzichtet auf WhatsApp und empfiehlt mit der App BiP eine türkische Alternative

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.