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Mit dem IS in Elternzeit: Schwedische Terroristen genossen Elterngeld

Aus Schweden bezogen mindestens 45 IS-Terroristen Elterngeld, Wohngeld, Studiengeld und andere Sozialbezüge während ihrer Zeit in Syrien und im Irak. Die Behörden sind sich unklar darüber, wieviel Geld die Terroristen insgesamt aus schwedischen Kassen erhielten.
Mit dem IS in Elternzeit: Schwedische Terroristen genossen ElterngeldQuelle: www.globallookpress.com © Timm Schamberger

Auch aus dem skandinavischen Land Schweden schlossen sich Menschen der Terrororganisation IS an, um in Syrien und im Irak zu kämpfen. Besonders bemerkenswert ist aber, dass teilweise Sozialleistungen weitergezahlt wurden und die schwedischen Ämter selbst Anträge, die bereits aus dem Nahen Osten gestellt wurden, noch bewilligten. 

Der nationale Koordinator gegen organisiertes Verbrechen bei schwedischen Sozialeinrichtungen Thomas Falk zeigte sich empört über die Zahlen. Der schwedische Expressen berichtet von einem Fall zweier kleiner Kinder aus Göteborg, die im Jahr 2014 verschwanden. Denn die damals zwei bzw. vier Jahre alten Kinder kamen nicht mehr in den Kindergarten. Erst später stellte sich heraus, dass die Kinder von ihren Eltern mit nach Syrien quasi "verschleppt" worden waren.

Die schwedischen Behörden zahlten jedoch weiter: Kindergeld, Elterngeld, Wohngeld – alles Zahlungen des schwedischen Staates – landeten auf dem Konto dieser Mitbürger, die sich dem IS angeschlossen hatten. Insgesamt waren es im Fall der einen Familie 164.949 Schwedische Kronen (16.281 Euro). Erst ein Jahr danach, im Dezember 2015, wurden die finanziellen Zuwendungen eingestellt. Die Familie ist nur ein Beispiel von mindestens 45 Personen, die Nutznießer des schwedischen Systems während ihrer Zeit beim IS waren. Davon erhielten 24 das Geld direkt, andere über ihren Partner, oder andere Familienmitglieder. Teilweise wurden die Sozialämter schnell auf den Fehler aufmerksam, aber es gab auch Fälle, in denen das Jahre brauchte. 

Kein unbekanntes Problem 

Es ist nicht das erste Mal, dass bekannt wird, Terroristen hätten Gelder aus schwedischen Kassen erhalten. Prominent wurde der Fall um den schwedischen Terroristen Michael Skråmo. Zu Beginn seiner Zeit in Syrien erhielten auch er und seine Familie finanzielle Mittel aus der Heimat. Der dann in Syrien verstorbene schwedische Staatsbürger mit norwegisch-schwedischen Wurzeln präsentierte sich in den sozialen Netzwerken als nordischer IS-Terrorist.

Von dort vermeldete er voller Stolz gegenüber möglichen Nachahmern, für seine Waffe hätte der schwedische Staat bezahlt. Aus Göteborg stammend, konvertierte er zum Islam und studierte Islam und Arabisch in Ägypten. Dort benannte er sich in Abdul Samad um. Im August 2015 verließ er dann mit seiner Familie Schweden. Zuerst fiel den Behörden auf, dass die Familie ihre Wohnung in Göteborg untervermietet hatte und stellte noch im gleichen Jahr die Zahlung von Wohngeld ein. Erst im Februar 2016 wurden dann alle weiteren Sozialleistungen gekappt. Auch seine Frau war bei der Rekrutierung für den IS aktiv. 

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