Hackervorwürfe: USA beschuldigen Russland der Cyberangriffe gegen US-Ministerien
Hacker sollen nach Medienberichten US-Ministerien angegriffen haben. Sie sollen Verbindungen zum russischen Geheimdienst SWR haben und für die Angriffe auf das Finanz- und Handelsministerium sowie weitere US-Behörden verantwortlich sein. Welche Informationen bei den bereits seit Monaten durchgeführten Cyberattacken erbeutet wurden, sei unklar. Es handele sich dabei um dieselben Hacker, die die IT-Sicherheitsfirma FireEye angegriffen hatten, die US-Behörden oft bei Cyberattacken einschalten, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Medienberichten vom Sonntag ist mittlerweile das FBI eingeschaltet worden. Der Hackerangriff sei so ernst gewesen, dass er am Samstag zu einer dringlichen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus geführt habe.
Anfang dieses Monats gab das US-amerikanische Cybersicherheitsunternehmen FireEye bekannt, dass es zum Ziel eines Cyberangriffs wurde, der von einem ausländischen Staat durchgeführt worden sei. FireEye ging davon aus, dass im staatlichen Auftrag agierende Hacker hinter der Attacke steckten. Darauf sollen unter anderem die technischen Fähigkeiten und die Disziplin der Angreifer hingewiesen haben.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Ullyot, teilte in Washington am Sonntagabend mit: "Die US-Regierung ist sich dieser Berichte bewusst und wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um mögliche Probleme im Zusammenhang mit dieser Situation zu identifizieren und zu beheben."
Die russische Botschaft in den USA hält Versuche von US-Medien, russische Hacker für die jüngsten Angriffe auf US-Regierungsstellen verantwortlich zu machen, für unbegründet.
"Wir haben einen weiteren unbegründeten Versuch der US-Medien zur Kenntnis genommen, Russland für Hackerangriffe auf US-Regierungsstellen verantwortlich zu machen. Wir erklären verantwortungsvoll: Böswillige Aktivitäten im Informationsraum widersprechen den Grundsätzen der russischen Außenpolitik, nationalen Interessen sowie unserem Verständnis der zwischenstaatlichen Beziehungen. Russland führt keine offensiven Operationen im Cyberbereich durch", schrieb die russische Botschaft in einer Erklärung.
Russland forderte bereits ein bilaterales Cybersicherheitsabkommen. In diesem Zusammenhang erinnerte man die amerikanischen Funktionäre an die Initiative, die Präsident Wladimir Putin am 25. September für ein umfassendes Maßnahmenprogramm zur Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Zusammenarbeit im Bereich der internationalen Informationssicherheit vorgelegt hatte. Sie hätten bislang keine Antwort aus Washington erhalten. Und diverse andere Vorschläge, wonach man einen konstruktiven und gleichberechtigten Dialog mit den USA aufnehmen könne, blieben unbeantwortet, betonte die russische Botschaft in ihrer Erklärung.
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