Ölpreis erholt sich nach OPEC+-Entscheidung über Fördermengenerhöhung
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent, der vor dem OPEC+-Treffen auf 47 US-Dollar pro Barrel gefallen war, stieg kurzfristig auf fast 50 US-Dollar pro Barrel. Grund sind die positiven Nachrichten über eine von den Teilnehmerstaaten getroffene Entscheidung.
Dies war der Höchstpreis der vergangenen Woche und es ist unwahrscheinlich, dass er in naher Zukunft steigen weiter wird, meinen von der Nachrichtenagentur TASS befragte Experten. Im Jahr 2021, mit dem Beginn der Massenimpfungen und dem Überschreiten des Maximums bei der Ölförderung in den Vereinigten Staaten, könnten die Ölpreise jedoch auf 60 US-Dollar pro Barrel steigen.
Preisanstieg aufgrund positiver Nachrichten
Die Entscheidung der OPEC+-Länder, die Ölförderung ab Januar leicht zu erhöhen, wurde auf dem Markt mit Optimismus begrüßt. Der Preis der Sorte Brent, der vor dem Treffen aufgrund alarmierender Nachrichten über Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Bündnisses rückläufig war, stieg um fast zwei US-Dollar auf über 49 US-Dollar pro Barrel. Grund hierfür war die Bekanntgabe eines von dewn Mitgliedsstaaten ausgehandelten Konsenses.
Nach Ansicht von Alexei Kalatschjow, Analyst beim Finanzdienstleistungsunternehmen Finam, gibt es derzeit keinen Grund, einen Anstieg des Ölpreises über 50 US-Dollar zu erwarten. Er hob hervor:
"Höchstwahrscheinlich wird der Preis in der derzeitigen Bandbreite von 45 bis 50 US-Dollar pro Barrel bleiben."
Andrei Polischtschuk, ein Analyst der Raiffeisenbank sagte gegenüber TASS:
"Nach der Reaktion zu urteilen, erwartete der Markt die schlimmste Entscheidung. Aber ich gebe zu, dass es sich auch um die Schließung von Leerverkäufen handeln könnte."
Der durchschnittliche Ölpreis wird im ersten Quartal 2021 bei 45 US-Dollar pro Barrel liegen, prognostiziert die Bank.
Der Anstieg des Ölpreises sei jedoch nicht nur auf die Entscheidung der OPEC+ zurückzuführen, sagt Wassili Tanurkow, Direktor der Unternehmensratingfirma ACRA (Analytical Credit Rating Agency). Er erklärte:
"Die Aktienmärkte wachsen in Erwartung eines Impfstoffs. Der Ölmarkt bleibt knapp, die Vorräte nehmen langsam ab. Darüber hinaus gibt es eine weitere Zuspitzung im Iran. Die Entscheidung der OPEC+ hat einige Unsicherheitsrisiken beseitigt, und dies hat unter anderem die Ölpreise steigen lassen."
Früher oder später werden die Preise 50 US-Dollar pro Barrel überschreiten, schätzen Analysten. Dies könnte geschehen, falls das Wachstum des Ölverbrauchs in Asien anhält. Die weitere Dynamik werde auch davon abhängen, wie Europa und die Vereinigten Staaten mit der zweiten COVID-19-Welle umgehen, die erst noch unter Kontrolle gebracht werden muss, sagt Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie-Abteilung bei der Saxo Bank.
Bis Ende 2021 könnte der Ölpreis auf 60 US-Dollar pro Barrel steigen, schätzt Polischtschuk. Die Spanne von 55 bis 60 US-Dollar pro Barrel könne als Gleichgewicht betrachtet werden, meint Tanurkow. Wenn die Ölreserven auf dem Markt wieder ein "normales Volumen" erreichen, wird es möglich sein, die Produktion in den OPEC+-Staaten in einem schnelleren Tempo wiederherzustellen. Nicht nur der Beginn der Massenimpfung, sondern auch das Bewusstsein des Marktes, dass der Höhepunkt der Schieferölproduktion in den Vereinigten Staaten bereits überschritten sein könnte, würde zu einem Anstieg des Ölpreises beitragen, so der Experte. Er hob hervor:
"Wenn der Ölpreis für sehr lange Zeit unter 60 US-Dollar pro Barrel liegt, dann ist es durchaus möglich, dass der historische Höchststand der Schieferproduktion bereits erreicht ist und die Produktion in den Vereinigten Staaten nicht mehr auf die überschrittenen Höchststände ansteigen wird."
"Natürlich kann man das nicht mit voller Zuversicht behaupten. Aber den Berichten von US-Unternehmen nach zu urteilen, haben diese bereits das ganze billige Öl abgepumpt. Doch wenn die Ölpreise wieder auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen, kann niemand eine neue Runde der Schieferrevolution ausschließen."
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