International

Corona-Impfstoff: Russland setzt auf gefriergetrocknete Variante

Während viele Unternehmen nach eigenen Aussagen bereits unmittelbar vor dem Einsteig in die Massenproduktion von Impfstoffen gegen das Coronavirus stehen, gibt es das Problem, dass diese bei extrem niedrigen Temperaturen aufbewahrt werden müssen.
Corona-Impfstoff: Russland setzt auf gefriergetrocknete VarianteQuelle: www.globallookpress.com © FrankHoemann/SVEN SIMON

Moskau hat erklärt, dass es zukünftig auf gefriergetrocknete Impfstoffe gegen das Coronavirus setzen wird. Dies geht aus einem Interview hervor, welches die Nachrichtenagentur Reuters mit Kirill Dmitrijew, dem Chef des Russischen Staatsfonds für Direktinvestitionen, führte. 

Derzeit veröffentlichen mehrere Corona-Impfstoffhersteller Erfolgsmeldungen über ihre Impfstoffe. In Europa etwa das Unternehmen BioNTech in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Pfizer. Viele der bisherigen als erfolgreich deklarierten Impfstoffe müssen jedoch bei weitaus niedrigeren Temperaturen gelagert werden, als dies bei bisher gängigen Impfstoffen der Fall war. So muss der Impfstoff von BioNTech und Pfizer etwa bei minus 70 Grad gelagert werden, was eine Herausforderung für viele Gesundheitssysteme sein dürfte. Vor allem in technologisch weniger entwickelten Staaten, aber auch für Großflächenstaaten wie Russland, die viele abgelegene Siedlungen haben. Der russische Impfstoff Sputnik V muss bei mindestens minus 18 Grad gelagert werden.

Russische Wissenschaftler arbeiten auch an einer Variante von Sputnik V, die gefriergetrocknet wird. Hierbei wird der Impfstoff zu einem trockenen Pulver verwandelt, der bei normalen Kühlschranktemperaturen aufbewahrt werden kann. Vor der Anwendung muss diese Variante des Impfstoffs verdünnt werden.

Eine offizielle Erklärung, wie viele Dosen dieser Variante russische Hersteller produzieren wollen, liegt derzeit noch nicht vor. Dieses Herstellungsverfahren soll aber, so Dmitrijew, in den Fokus der russischen Forschung rücken. Gegenüber Reuters erklärte er:

Wir erwarten, dass wir ab etwa Februar zur gefriergetrockneten Form wechseln werden. Ein großer Anteil der Dosen, wenn nicht sogar die Mehrheit, wird spezifisch in dieser Form sein.

Klinische Tests hätten ergeben, dass die Immunreaktion der gefriergetrockneten Variante dieselbe sei wie die der flüssigen Form. Die flüssige Variante von Sputnik V soll eine Effektivität von 92 Prozent gegen das Coronavirus haben, hieß es.

Ein führender Forscher des Institutes, das Sputnik V entwickelt, hat gegenüber Reuters zuvor erklärt, dass die Gefriertrocknung von Impfstoffen noch nicht im Fokus der Wissenschaftler stehe, da diese teurer sei und mehr Zeit in Anspruch nehme. Dmitrijew widersprach aber implizit diesen Aussagen, indem er erklärte, dass die Herstellung des Impfstoffs durch Gefriertrocknung nicht wesentlich teurer sei und dass die größte Herausforderung derzeit darin bestehe, mehr Ausrüstung für die Impfstoffherstellung zu beziehen.

Russische Behörden hatten erklärt, noch in diesem Jahr etwa zwei Millionen Dosen des Impfstoffs Sputnik V herstellen und bis Frühling kommenden Jahres die Produktion auf 15 Millionen Dosen pro Monat erhöhen zu wollen.

Auch weitere Hersteller wie etwa die japanische Firma Daiichi Sankyo Co. arbeiten daran, Impfstoffe gegen das Coronavirus durch das Verfahren der Gefriertrocknung herzustellen und somit die logistischen Hürden, die mit dem Transport und der Lagerung bei extrem niedrigen Temperaturen verbunden sind, zu umgehen. Der Chef der Biologischen Abteilung des Herstellers erklärte gegenüber Reuters, dass die Gefriertrocknung der beste Weg sei. Anna Blakney, eine Forscherin am britischen Imperial College, erklärte, dass die Gefriertrocknung insbesondere für Impfstoffe, die auf mRNA beruhen (wie etwa Sputnik V), sinnvoll ist, jedoch auch für andere Impfverfahren infrage kommen könnte.

Mehr zum ThemaSüdkorea übernimmt Herstellung von 150 Millionen Impfdosen von Sputnik V

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.