"Wir putschen, gegen wen immer wir wollen": Elon Musk erntet Twitter-Sturm für Bolivien-Kommentar
Zunächst war sich Musk auf Twitter sicher, dass ein weiteres Konjunkturpaket der US-Regierung nicht im besten Interesse der Bevölkerung sei.
Another government stimulus package is not in the best interests of the people imo
— Elon Musk (@elonmusk) July 24, 2020
Ein User greift den Kommentar des Unternehmers auf und schreibt, dass es ebenfalls nicht im besten Interesse, allerdings der Bolivianer gewesen sei, dass die ehemalige bolivianische Regierung Opfer eines Staatsstreichs geworden sei, damit auch US-Unternehmer wie Musk Zugriff auf das Lithium des Landes erhalten.
Wissen Sie, was nicht im besten Interesse der Menschen war? Dass die US-Regierung einen Putsch gegen Evo Morales in Bolivien organisierte, damit Sie an das Lithium gelangen.
You know what wasnt in the best interest of people? the U.S. government organizing a coup against Evo Morales in Bolivia so you could obtain the lithium there.
— Armani (@historyofarmani) July 24, 2020
Daraufhin kommentierte der US-Milliardär:
Wir werden putschen, gegen wen immer wir wollen! Finden Sie sich damit ab!
We will coup whoever we want! Deal with it.
— Elon Musk (@elonmusk) July 25, 2020
Damit löste Musk eine Welle der digitalen Entrüstung aus.
So behauptete der Journalist Max Blumenthal, dass Musks unverzeihlicher Tweet "dem bolivianischen Lithium-Putsch praktisch Anerkennung zollte".
Elon Musk, König der "erneuerbaren" Energien, zollt dem bolivianischen Lithium-Putsch Anerkennung, nur Monate nach der Planung eines Treffens mit Bolsonaro im Vorfeld einer Tesla-Fabrik im lithiumreichen Brasilien.
“Renewable” energy kingpin Elon Musk practically takes credit for the Bolivian lithium coup just months after planning a meeting with Bolsonaro ahead of a Tesla factory in lithium rich Brazil https://t.co/PcizH4pLfQhttps://t.co/7kTrA7fPsVpic.twitter.com/zaVqte1KHW
— Max Blumenthal (@MaxBlumenthal) July 25, 2020
Einige Twitter-Nutzer bezeichneten Musks Einlassung als "leichtfertig", "mörderisch und "grausam", um dann mit Ironie dessen "erfrischende Offenheit" anzuerkennen.
Eine Erinnerung daran, dass Elon Musk ein Faschist ist, der den Imperialismus liebt, den mörderischen Militärputsch in Bolivien (das über einen der größten Lithiumvorräte der Welt verfügt) unterstützte und sich damit brüstet: 'Wir werden putschen, gegen wen immer wir wollen! Finden Sie sich damit ab'", kommentierte der US-Journalist Ben Norton.
Reminder that Elon Musk is a fascist who loves imperialism, supported the murderous military coup in Bolivia (which has one of the world's largest supplies of lithium), and boasts that, "We will coup whoever we want! Deal with it."These fascists are admitting it in the open https://t.co/FNa4FwAkiv
— Ben Norton (@BenjaminNorton) July 25, 2020
Doch nicht alle wollten einen Offenbarungseid und eine Entgleisung in Musks Tweet erkennen. Einige Nutzer argumentierten, dass Musk nur gescherzt habe, auch wenn er dabei die Grenzen des guten Humors weit hinter sich gelassen habe.
Ich verstehe, dass dies ein Witz sein soll, aber der ist wirklich schlecht. Unschuldige Menschen leiden, wenn es zu von den USA unterstützten Militärputschen kommt. Sie machen sich über dieses Leiden lustig", war ein Nutzer überzeugt.
I get this is meant to be a joke, but this is really bad. Innocent people suffer when military coups backed by the US happen. You are making light of that suffering
— Chewbacca Guevara (@MarxistChewbaca) July 25, 2020
In einer weiteren Twitter-Meldung gab Musk dann an, Lithium für seine Unternehmen aus Australien zu beziehen.
Also, we get our lithium from Australia
— Elon Musk (@elonmusk) July 25, 2020
Boliviens ehemaliger Präsident Evo Morales trat im vergangenen November nach Vorwürfen des Wahlbetrugs zurück und floh aus dem Land. In einem Interview mit RT bezeichnete er die Ereignisse als "Putsch", der darauf abzielt, eine für die USA genehme Regierung einzusetzen und sich der bolivianischen Lithiumreserven – die zu den größten der Welt gehören – zu bemächtigen.
Evo Morales im Exklusiv-Interview: "Lithium war ein wichtiger Faktor beim Staatsstreich"
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