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"Die Gesetzlosen stoppen": Iran will nach Flugzeug-Vorfall rechtlich gegen USA vorgehen

Nachdem ein iranisches Passagierflugzeug über syrischem Luftraum von US-Kampfflugzeugen bedrängt wurde, will der Iran die Dinge nicht auf sich beruhen lassen. Den "Gesetzlosen" müsse rechtlich Einhalt geboten werden, bevor Schlimmeres geschehe. Die USA dementieren jegliches Fehlverhalten.
"Die Gesetzlosen stoppen": Iran will nach Flugzeug-Vorfall rechtlich gegen USA vorgehenQuelle: Reuters © Nazanin Tabatabaee

Ende der Woche kam es über syrischem Luftraum zu einem Zwischenfall mit Konsequenzen: Ein iranisches Passagierflugzeug (Mahan Airlines Flug 1152) wurde über At-Tanf im Südwesten Syriens von mindestens einem Kampfflugzeug des Typs F-15 bedrängt, mehrere Passagiere wurden verletzt.

Nun meldete sich der iranischen Außenminister Mohammad Dschawad Sarif zu Wort und warf den USA die Gefährdung von Menschenleben vor. Die US-Kampfflugzeuge hätten das Leben unschuldiger Passagiere gefährdet, nur um die Sicherheit eines von ihnen besetzten Territoriums zu schützen.

Die USA besetzen illegal das Territorium eines anderen Staates und belästigen dann ein ziviles Linienflugzeug, wobei sie unschuldige zivile Passagiere gefährden – angeblich zum Schutz ihrer Besatzungstruppen. Dreistigkeit, um Gesetzlosigkeit mit Gesetzlosigkeit zu verstärken. Diese Gesetzlosen müssen gestoppt werden, bevor eine Katastrophe geschieht", schrieb Sarif bei Twitter.

Das iranische Außenministerium werde die Details des Vorfalls untersuchen und dann eine Erklärung abgeben. Auf dieser Basis werde man gegebenenfalls rechtliche Schritte gegen die USA einleiten. Letztere wollen bei dem Vorfall jedoch alles richtig gemacht haben.

Die Bedrängung einer Passagiermaschine in einem neutralen Luftraum ist ein klarer internationaler Verstoß gegen die Sicherheit im zivilen Luftverkehr", erklärte Vizepräsidentin Laja Dschonejdi am Freitag nach einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.

Daher werde die iranische Regierung den Fall der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation sowie dem Internationalen Gerichtshof melden.

Nach iranischer Darstellung hätte sich am Donnerstag mindestens ein ausländisches Kampfflugzeug im syrischen Luftraum der Mahan-Air-Maschine mit Ziel Beirut genähert. Der Pilot des Passagierflugzeugs war demnach gezwungen, ein abruptes Ausweichmanöver einzuleiten. Dabei seien einige Passagiere verletzt worden. Zunächst war in iranischen Medien von zwei israelischen Kampfflugzeugen die Rede gewesen.

Mittlerweile bestätigten die USA, dass sich ein US-Kampfflugzeug der iranischen Passagiermaschine genähert habe. Der Pilot des Kampfflugzeugs habe jedoch "im Einklang mit internationalen Standards" gehandelt.

Nach Angaben von US-Marinekapitän Bill Urban unterzog die amerikanische F-15 den Passagierflieger "aus einer sicheren Entfernung von rund 1.000 Metern" einer optischen Identifizierung. Nach der Identifizierung des Flugzeugs als Passagiermaschine habe sich die F-15 wieder entfernt. Dies sei ein übliches Manöver.

Die Sichtkontrolle fand statt, um die Sicherheit des Koalitionspersonals in der at-Tanf-Garnison zu gewährleisten. Nachdem der Pilot der F-15 das Flugzeug als Passagierflugzeug der Mahan Air identifiziert hatte, ging die F-15 auf Abstand zum Flugzeug", gab Urban an.

Nach iranischen Angaben näherte sich die US-Maschine dem iranischen Airbus A310 bis auf eine Distanz von 100 Metern, wodurch sich der Pilot des zivilen Flugzeugs zum abrupten Manöver gezwungen sah.

Bei Mahan Air handelt es sich um eine private Fluggesellschaft mit Sitz in Teheran. Im Jahr 2011 sanktionierte das US-Finanzministerium die Fluggesellschaft wegen angeblicher "finanzieller, materieller und technologischer Unterstützung" für die iranischen Quds-Brigaden, die Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarde. Das US-Finanzministerium behauptete zudem, Mahan Air habe Waffen, Güter und Personal für die libanesische Hisbollah befördert.

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