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"Recht auf Informationsfreiheit durchsetzen": Assange erhält Stuttgarter Friedenspreis

Nach wie vor sitzt der WikiLeaks Gründer Julian Assange in Großbritannien in Haft. Zuletzt erhob die US-Justiz eine neue Anklage gegen den Australier. Nun setzt die Organisation "Die AnStifter" ein Zeichen und ehrt Assange mit dem Stuttgarter Friedenspreis 2020.
"Recht auf Informationsfreiheit durchsetzen": Assange erhält Stuttgarter FriedenspreisQuelle: www.globallookpress.com

Ende Juni hatte die US-Justiz eine weitere, neue Anklage gegen den zu diesem Zeitpunkt 48-jährigen Julian Assange erhoben. Im Falle des Journalisten und WikiLeaks-Gründers werde nunmehr von einer noch "umfassenderen Verschwörung" als bislang bekannt ausgegangen.

Man sei davon überzeugt, dass "Assange und andere" weitere Menschen dafür rekrutiert hätten, Netzwerke zu hacken, damit WikiLeaks "davon profitiert".

Nun wurde dem inhaftierten Julian Assange der Stuttgarter Friedenspreis 2020 des Vereins "Die AnStifter" zugesprochen. Der gebürtige Australier sitzt seit April 2019 in einem Hochsicherheitstrakt in London ein. Die britischen Behörden ließen Assange verhaften, weil er mit seiner vorherigen Flucht in die ecuadorianische Botschaft angeblich gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte. Aus offenbar berechtigter Angst vor einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten hatte sich Assange 2012 in der Botschaft dieses Andenlandes in London vorerst in Sicherheit gebracht.

Die Auszeichnung für Assange sei "ein Zeichen, das Recht auf bedingungslose Informations- und Pressefreiheit nicht nur zu schützen, sondern durchzusetzen", erklärte die Vereinsvorsitzende Annette Ohme-Reinicke am Dienstag in Stuttgart. Ihrer Ansicht nach richte sich die "scharfe Repression" gegenüber Assange auch gegen die Verwirklichung einer umfassenden politischen Information aller.

Die Organisation Die AnStifter will mit dem Preis den besonderen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität würdigen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll in diesem Jahr am 6. Dezember in Stuttgart übergeben werden.

Mit dem Stuttgarter Friedenspreis zeichnet das Bürgerprojekt Die AnStifter seit 2003 Menschen und Projekte aus, die sich in besonderer Weise für "Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen", heißt es im Internetauftritt der Veranstalter.

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Solidarität mit Julian Assange zeigte am Dienstag auch die schillernde Modedesignerin Vivienne Westwood. Vor einem Londoner Gericht forderte Westwood die Freilassung des inhaftierten Assange. "Ich bin Julian Assange", erklärte die 79-jährige, während sie in einem übergroßen Vogelkäfig saß. Außerdem handele es sich nach Ansicht der Britin bei den USA um das "korruptestes Land der Welt".

Die USA haben Assanges Auslieferung beantragt. Die US-Justiz wirft Assange unter anderem vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, um als geheim eingestuftes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Im April 2010 wurden die von WikiLeaks bearbeiteten Videoaufnahmen unter dem Titel "Collateral Murder" veröffentlicht. Die WikiLeaks-Enthüllungen hatten so unter anderem auch zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch die US-Armee geführt.

Damit sei – laut Washingtoner Behauptung – insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden. Im Falle einer Verurteilung nach allen 18 Anklagepunkten drohen Julian Assange in den USA bis zu 175 Jahre Haft. Der mittlerweile 49-Jährige bestreitet die Vorwürfe.

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