Fall Epstein: Muss Prinz Andrew in den USA unter Eid aussagen?
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Die Causa Epstein findet kein Ende: Opferanwältin Gloria Allred fordert eine Vernehmung von Prinz Andrew unter Eid. Die Rechtsanwältin aus Philadelphia vertritt einige Frauen im Skandal um den US-Geschäftsmann Jeffrey Epstein.
Sie sagte gegenüber der BBC: "Die Opfer haben ein Recht auf die Wahrheit. Dies alles ist sehr schmerzhaft für sie." Tatvorwürfe gibt es auch gegen Andrew. Die US-Ermittler werfen ihm Mangel an Kooperationsbereitschaft vor, Andrews Anwälte hingegen behaupten stets das Gegenteil. Beide Parteien überhäufen sich gegenseitig mit Vorwürfen.
Indessen taucht der zweitälteste Sohn von Elizabeth II. (94) kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Er dürfte sein missglücktes Interview mit der BBC nachträglich schwer bereuen, in dem sich der Kronprinz praktisch um Kopf und Kragen geredet hat. Im Anschluss daran war erst einmal Schluss mit den royalen Pflichten. Seit Monaten steht Andrew wegen seiner Freundschaft zum Investmentbanker Epstein in der Kritik. Dieser stand wegen Sexhandels und Kindesmissbrauchs vor Gericht und soll sich im Gefängnis im vergangenen August das Leben genommen haben.
Nachweislich war Andrew mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den grausamen Taten seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Eines der Opfer, Virginia Giuffre, wirft ihm aber vor, er habe sie als Minderjährige kaltblütig missbraucht. Andrew bestreitet das. Er sagte zu, allen zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen. Allerdings nehmen ihm die Behörden in den USA dies nicht ab.
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Laut seinen Anwälten steht Prinz Andrew jedoch weiter zu seiner Zusage – sie beschwerten sich am Montag medienwirksam über die lautstarken Vorwürfe aus den USA, der Royal sei nicht kooperativ genug bei der Aufklärung des Epstein-Missbrauchsskandals. Berichte hatten zuvor davon gesprochen, dass es ein Rechtshilfeersuchen des US-Justizministeriums gegeben habe, um Andrew in der Angelegenheit befragen zu lassen.
Mit viel Unverständnis reagierte der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman auf die neuen Vorwürfe der Anwälte. Dem britischen Prinzen sei es doch nur daran gelegen, sich fälschlicherweise als kooperativ zu präsentieren, hieß es in einer Mitteilung. Aber entgegen seinen Erklärungen habe Andrew nicht ausgesagt, die Anfragen für eine Befragung immer wieder abgelehnt und vor vier Monaten ausrichten lassen, dass er für eine Befragung auf keinen Fall zur Verfügung stehe.
Falls Prinz Andrew wirklich ernsthaft an einer Kooperation mit der laufenden Ermittlung interessiert ist, dann stehen unsere Türen offen, und wir erwarten eine Mitteilung darüber, wann wir ihn erwarten dürfen", so Berman.
Der zuständige US-Staatsanwalt Berman hatte dem Prinzen bereits Ende Januar bei einer Pressekonferenz vorgeworfen, "null Kooperation" zu zeigen und eine "Mauer des Schweigens" aufzubauen. Anfang März wiederholte er die Kritik. Andrew habe "die Tür zu einer freiwilligen Kooperation vollständig geschlossen", so Berman. Diese Darstellung wiesen Andrews Anwälte nun als "falsch" zurück. In dem ungewöhnlich scharf formulierten Schreiben warfen sie den Ermittlern in den USA stattdessen vor, Absprachen über Vertraulichkeit gebrochen zu haben.
Der Multimillionär Jeffrey Epstein hatte über Jahre hinweg Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht und zur Prostitution gezwungen. Er soll sich laut der offiziellen Darstellung im vergangenen Sommer in einer New Yorker Gefängniszelle das Leben genommen haben. Ein vom Bruder Epsteins in Auftrag gegebenes Gutachten widerspricht dieser Darstellung.
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