International

Coronavirus besiegt? Mindestabstände bei Demos offenbar nicht immer gleich wichtig

Heiko Maas lobt auf Twitter die Anti-Rassismus-Demonstrationen und teilt ein Foto, das die Umarmung eines Polizisten und einer Demonstrantin zeigt. Auch für die Medien scheinen die geltenden Corona-Abstandsgebote kaum noch eine Rolle zu spielen.
Coronavirus besiegt? Mindestabstände bei Demos offenbar nicht immer gleich wichtigQuelle: Reuters © / Kacper Pempel

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat sich am Donnerstag solidarisch mit Demonstranten gezeigt, die in vielen Ländern der Welt gegen Rassismus und rassistisch motivierte Gewalt protestieren. Maas schrieb auf Twitter:

Viele Menschen teilen gerade ihre Erfahrungen mit Rassismus – weltweit. Viele hören ihnen zu, hinterfragen sich, sind solidarisch. Dank allen dafür am Donnerstag der Demokratie. Rassismus ist Gift für unsere Demokratien. Besiegen können wir es nur gemeinsam. #BlackLivesMatter

Dazu postete der Minister ein Foto, das Demonstranten und Polizisten zeigte, offenbar in den USA. Ein kniender Polizist umarmt dabei eine Demonstrantin, im Hintergrund sieht man Demonstranten, die auf engem Raum dicht beieinander sitzen, hocken oder stehen.

Unter dem Tweet wies der Blogger Hadmut Danisch in einem Kommentar darauf hin, dass die bis vor Kurzem kategorisch geforderten Mindestabstände ihre Bedeutung verloren zu haben scheinen:

War nicht eben noch Corona, Reisewarnung und Social Distancing? Und jetzt sollen wir uns alle umarmen? Was soll der Blödsinn?

Mehr zum Thema - Kommentar: Der große Corona-Maskenball

Tatsächlich hatte Maas selbst in den vergangenen Wochen wiederholt die Einhaltung der "Abstands- und Hygienegebote" angemahnt. In Bezug auf die sogenannten "Hygienedemos", die sich gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen richten, forderte er vor zwei Wochen auch Abstand aus ideologischen Gründen:

Wenn Extremisten und Antisemiten Demonstrationen benutzen, um zu hetzen und zu spalten, sollte jeder deutlich mehr als 1,5 m Abstand halten.

In den sozialen Netzwerken wurde auch auf Eric Garcetti verwiesen, den Bürgermeister von Los Angeles. In der vergangenen Woche war Garcetti noch mit Mundschutz und unter penibler Einhaltung des Mindestabstands in einem leeren Stadion aufgetreten. Anfang dieser Woche war der Bürgermeister dann mit "Black Lives Matter"-Demonstranten und Geistlichen zu sehen. Ohne Abstand, ohne Maske.

Auch die Bewertung der Medien scheint von ihrer Haltung zu den Demonstrationen abzuhängen. So wiesen deutsche Medien bei ihrer Berichterstattung über die "Hygienedemos" immer wieder auf nicht eingehaltene Abstandsregeln hin. Ähnlich bei der sogenannten Rave-Demo in Berlin am vergangenen Wochenende.

Bei der Berichterstattung über die Anti-Rassismus-Demonstrationen wurden die Abstandsregeln dagegen bestenfalls am Rande erwähnt. Über die Umarmungen von Polizisten und Demonstranten wurde in diesem Zusammenhang nicht negativ berichtet.

In den sozialen Netzwerken sorgte diese Art der Berichterstattung bereits für Spott unter Nutzern, die nicht an die Sinnhaftigkeit der vorgeschriebenen Maßnahmen glauben. Manche Demonstranten seien halt immun, hieß es etwa ironisch, das Virus sei im Urlaub oder sogar besiegt. In diesem Zusammenhang wurden auch Videos geteilt, die den offenbar sorglosen Umgang von Politikern mit den "Abstands- und Hygienegeboten" zeigen sollen.

Mehr zum Thema - "Viren", Masken, Tests, Impfungen – zur "neuen Normalität" in der Corona-Krise

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.