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UNO: Globale menschliche Entwicklung pandemiebedingt erstmals seit 30 Jahren rückläufig

Ein Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) besagt, dass die Corona-Pandemie "eine Krise in der menschlichen Entwicklung auslöst". Weltweit sei ein Rückgang in den grundlegenden Bereichen der Lebensstandards zu erwarten.
UNO: Globale menschliche Entwicklung pandemiebedingt erstmals seit 30 Jahren rückläufigQuelle: Reuters © Ilya Naymushin

Der Indikator für den weltweiten Bildungs-, Gesundheits- und Lebensstandard über die globale menschliche Entwicklung wird in diesem Jahr zum ersten Mal seit seiner Entwicklung rückläufig sein. Das Berechnungskonzepts wurde im Jahr 1990 durch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in Leben gerufen.

Der UNDP-Bericht mit dem Titel "Perspektiven der menschlichen Entwicklung COVID-19: Die Bewertung der Auswirkungen, die Vorstellung des Aufschwungs" befasst sich unter anderem mit der globalen Situation von Kindern im Grundschulalter. Schätzungen zufolge ist der Prozentsatz der Kinder im Grundschulalter, die weder Schulbildung erhalten noch Internetzugang haben, heute auf einem "seit den 1980er-Jahren nicht mehr gesehenen globalen Niveau".

Angesichts geschlossener Schulen und starker Unterschiede beim Zugang zum Online-Lernen zeigen UNDP-Bewertungen, dass 86 Prozent der Kinder im Grundschulalter in Ländern mit niedriger menschlicher Entwicklung überhaupt keine Schulbildung erhalten, verglichen mit nur 20 Prozent in Ländern mit sehr hohem Entwicklungsstand.

Dem Bericht zufolge wird außerdem erwartet, dass das weltweite Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2020 um vier Prozent sinken wird. Zuvor warnte die Weltbank davor, dass der Ausbruch des Coronavirus bis zu 60 Millionen Menschen in extreme Armut treiben könnte.

Das UNDP zitierte auch die Vorhersagen der Internationalen Arbeitsorganisation, dass die Hälfte aller arbeitenden Menschen in den nächsten Monaten ihren Arbeitsplatz verlieren könnte. Wobei das Virus die Weltwirtschaft bis zu zehn Billionen US-Dollar kosten könnte. Das Welternährungsprogramm wies darauf hin, dass 265 Millionen Menschen in Ermangelung direkter Maßnahmen mit einer Hungersnot konfrontiert sein werden. Der Administrator des UNDP Achim Steiner erklärte:

Die Pandemie wird in weiten Teilen der Welt tiefe, tiefe Narben hinterlassen.

Ohne Unterstützung der internationalen Gemeinschaft riskieren wir eine massive Umkehrung der in den letzten zwei Jahrzehnten erzielten Gewinne und den Verlust einer ganzen Generation, wenn nicht an Leben, dann an Rechten, Chancen und Würde.

Steiner geht davon aus, dass die Entwicklungsländer und diejenigen, die sich in einer Krise befinden, zusammen mit den bereits gefährdeten Ländern am meisten leiden werden. Der UNDP-Vertreter fuhr fort:

Die Welt erlebte in den letzten 30 Jahren viele Krisen, darunter die globale Finanzkrise von 2007 bis 2009. Jede dieser Krisen traf die menschliche Entwicklung hart, insgesamt haben die Entwicklungsgewinne aber Jahr für Jahr weltweit zugenommen.

COVID-19 könnte diesen Trend mit seinen Auswirkungen auf Gesundheit, Bildung und Einkommen ändern.

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