DNA-Tests an Babyfäkalien: Wie die Sicherheitsfirma UC Global auch Assanges Sohn ins Visier nahm
Es ist schon länger bekannt, dass Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft von der spanischen Sicherheitsfirma UC Global ausgespäht wurde. Selbiges gilt auch für seine Besucher. Der WikiLeaks-Gründer hatte in den Jahren 2012 bis 2019 in der diplomatischen Niederlassung in London Zuflucht gesucht. Pikante Details, die nun aufgrund des Prozesses gegen den Eigentümer der Sicherheitsfirma David Morales publik wurden, stellen jeden Spionagefilm in den Schatten.
Der Prozess gegen Morales findet seit vergangenem Jahr vor dem Nationalen Gerichtshof von Spanien statt. Laut den Gerichtsdokumenten soll die spanische Sicherheitsfirma UC Global, die bis ins Jahr 2018 für die Sicherheit in der Botschaft zuständig war, nicht nur Assange, sondern auch seine Verlobte Stella Moris und den gemeinsamen Sohn ausspioniert haben.
Assange und die 37-jährige südafrikanische Anwältin Moris zeugten während Assanges Aufenthalt in der Botschaft zusammen zwei Kinder. Aus den Gerichtsunterlagen geht hervor, dass Morales am 21. September 2017 eine E-Mail an seine Angestellten verschickt haben soll, in der er "besondere Aufmerksamkeit" für Stella Moris forderte. Damit aber nicht genug. Morales wies einen weiteren Mitarbeiter an, auch die Mutter von Moris zu beschatten, die damals in der spanischen Region Katalonien lebte.
Entweder Windeln oder einen Schnuller
"Falls nötig, möchte ich eine Person, die sich voll und ganz dieser Aktivität widmet. Wenn Sie also jemanden dafür einstellen müssen, lassen Sie es mich wissen", schrieb Morales. Und weiter: "All dies muss als streng geheim betrachtet werden, sodass die Verbreitung eingeschränkt wird."
UC Global beließ es jedoch nicht bei Moris, sondern widmete sich offenbar auch ausgiebig Assanges kleinem Sohn. Von dem Kleinkind soll es stundenlanges illegales Filmmaterial auf den Computern des Unternehmens geben. Anscheinend versuchten Assange und Moris erfolglos, die wahre Identität des kleinen Jungen zu verbergen, indem sie einen Freund, Stephen Hoo, darum baten, das Kind in die Botschaft zu bringen und sich als dessen Vater auszugeben. Doch UC Global soll den Trick durchschaut haben, nachdem die Firma den Hintergrund von Hoo überprüfte.
Richtig schmuddelig wurde es, als Morales, wie ein Zeuge im Prozess aussagte, ihm befohlen habe, eine Windel des Babys zu stehlen, um einen DNA-Test anhand der Fäkalien durchführen zu können. Als jedoch ein Labor Morales mitgeteilt haben soll, dass die DNA aus der Windel nicht für einen Vaterschaftstest verwendet werden könne, habe Morales schnell einen neuen Plan in petto gehabt: Man solle doch einen Schnuller des Babys stehlen. Dies berichtete ein Angestellter des Unternehmens gegenüber der spanischen Zeitung El Pais.
Auch ecuadorianische Diplomaten ausspioniert?
Der Zeuge aus der "Windelaffäre" soll jedoch, was die Vorgehensweise der Firma betrifft, Bedenken bekommen und sich direkt an Moris gewendet haben. Der Zeuge in seiner Aussage:
Vor der Botschaft ging ich zu der Mutter des Kindes und bat sie, das Kind nicht mehr in die Botschaft zu bringen, weil sie [UC Global, Anm. d. Red] vorhatten, seine Windeln zu stehlen, um zu beweisen, dass er der Sohn von Julian Assange ist.
UC Global soll angeblich auch das ecuadorianische diplomatische Personal ausspioniert haben. Dies sei ein Indiz dafür, dass Morales für die US-Regierung gearbeitet habe, behaupten Assanges Anwälte. Hierfür gebe es Beweise. Als Morales fürchtete, den Vertrag mit der Botschaft zu verlieren, soll er versucht haben, "intime Fotos" einer Diplomatin, die von ihrer persönlichen Festplatte gestohlen wurden, zu benutzen, um den ecuadorianischen Auslandsgeheimdienst SENAIN zu erpressen. In Assanges Strafanzeige gegen UC Global heißt es:
Diese sehr privaten Fotos befanden sich angeblich im Besitz von UC Global, wurden gedruckt und waren Teil eines Erpressungsberichts, der SENAIN daran hindern sollte, den Vertrag zu kündigen.
Assange ist weiterhin in London inhaftiert. Die USA verlangen seine Auslieferung. Sie werfen ihm Spionage und Verschwörung vor, mit dem Ziel, in die Computersysteme der Regierung einzubrechen. Bei einer Verurteilung drohen Assange 175 Jahre Haft.
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