Deutschland

"Göttlich, einfach köstlich!" – ARD erntet Spott für Warnung vor Filterblasen

Wer seine Informationen nur aus wenigen Quellen bezieht, landet schnell in der sogenannten "Filterblase". Das ist die Botschaft eines Artikels auf tagesschau.de. Zahlreiche Kommentatoren sehen allerdings die ARD selbst im Zentrum einer solchen Blase.
"Göttlich, einfach köstlich!" – ARD erntet Spott für Warnung vor Filterblasen© Screenshot: Twitter / tagesschau

Tagesschau.de, das Nachrichtenportal der ARD, veröffentlichte am Dienstag einen Artikel zum Thema Filterblasen und wurde daraufhin in den sozialen Netzwerken verspottet. In dem recht sachlich gehaltenen Beitrag wurden die Ergebnisse einer Studie der Universität Ulm zum Thema vorgestellt.

Die Ergebnisse selbst sind wenig überraschend. Demnach informieren sich viele junge Menschen überwiegend online. Greifen sie dabei nur auf wenige Quellen zurück, würden ihnen aufgrund der Vorselektion durch Algorithmen nur Meldungen angezeigt, die ihre bereits vorhandenen Auffassungen bestärkten. Grundsätzlich gelte auch für analoge Medien, dass Meinungen umso einseitiger ausfallen, je weniger Informationsquellen herangezogen werden.

Mehr zum Thema - Kontrollierte Demokratie: Die Manipulation hinter dem Framing-Manual der ARD 

Laut Studie liefen vor allem Nicht- und AfD-Wähler Gefahr, in Filterblasen und Echokammern gefangen zu werden. Linken- und Grünen-Wähler dagegen nutzten dagegen die meisten Quellen. Je mehr Quellen eine Person nutze, desto "offener und weniger autoritär" scheine sie eingestellt zu sein.

Implizit beschreibt der Artikel in Übereinstimmung mit der Studie die Nutzer sozialer Medien und deren Newsfeeds als problematisch, im Gegensatz zu solchen von Online- und klassischen Medien. 

Unter dem Twitter-Post, in dem tagesschau.de den genannten Artikel verlinkte, fanden sich überwiegend kritische Kommentare, die den Journalisten der ARD und des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt vorwarfen, sich selbst in einer Filterblase zu bewegen. Hier einige Beispiele:

Die Filterblase von Tagesschau & Co.: Reuters, dpa und AP.

Ja, schon blöd, wenn sich der Bürger nicht mehr von den Öffentlich-Rechtlichen framen lassen möchte. Eure "Filterblase" bläst mehr und mehr ins Leere.

Die größte Filterblase nennt sich übrigens Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk.

"Wer sich aus wenigen Quellen informiert, läuft Gefahr, in eine Filterblase einseitiger Meinungen zu geraten", sagt der ÖR mit all seinen gleichgeschalteten Pseudo-Infosendern. Göttlich, einfach köstlich!

Mehrere Nutzer verwiesen auf die hohen Kosten des durch den obligatorischen Rundfunkbeitrag finanzierten Öffentlich-rechtlichen Rundfunks und warfen diesem vor, eben nicht zur Meinungsvielfalt beizutragen:

Die reale Filterblase, nämlich die 20-Uhr-Tagesschau, schauen immer noch viel zu viele Menschen. Und dort wird berichtet, was der Zuschauer hören darf und was nicht. Dafür dürfen ARD und ZDF Zwangsgebühren einziehen.

Die staatliche Filterblase ist der größte Feind der Demokratie. Die ARD/ZDF-Medienbehörde beansprucht die Wahrheit für sich. Das kostet uns Steuerzahler 9,1 Milliarden Euro pro Jahr.

Eine Kommentatorin sah sich bestätigt und empfahl den Konsum von RT Deutsch und Sputnik als Ergänzung zu den etablierten Medien:

Sag ich doch schon lange. Nicht nur z.B. Tagesschau und/oder ZDF heute anschauen, sondern auch bei z.B. RT Deutsch und/oder Sputnik reinklicken.

Auch die Methodik der Studie der Universität Ulm wurde kritisch hinterfragt. Natürlich fanden sich auch Nutzer, die die Studie und den Artikel verteidigten und die kritischen Kommentare als Beleg für deren Korrektheit anführten:

Na wenn das Ihre rechte Filterblase sagt, muss es wohl stimmen...

Der Moment, wenn Personen auf Twitter sich bei der Ansprache von Filterblasen angesprochen fühlen, zurückschießen wollen und ihre Ahnungslosigkeit über den öffentlich rechtlichen Rundfunk offenbaren... traurig.

Mehr zum Thema - "Würdiges" und "unwürdiges" Gedenken, oder: Mit der ARD am deutschen Wesen genesen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.