Holocaust als Klimaverbrechen? Linke-Kandidat in Hamburg sorgt für Entsetzen in eigener Partei
Der 18-jährige Schüler Tom Radtke kandidiert auf Platz 20 der Liste der Linken für die Hamburger Bürgerschaftswahl am 23. Februar und bezeichnet sich selbst als Klimaaktivist, berichtet Die Welt.
Seit zwei Jahren kämpfe ich gegen den Klimawandel und für einen radikalen Umweltschutz", schreibt Radtke auf seiner Webseite.
Zum aktuellen Holocaust-Gedenktag brachte Radtke auf Twitter die Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten mit dem Klimawandel in einen Zusammenhang:
(1/3) Heute vor 75 Jahren wurde Auschwitz befreit. Der Holocaust war eines der größten Verbrechen im 2. Weltkrieg. Die Nazis gehören auch zu den größten Klimasünder*innen, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen an CO2 produziert haben. #WeRememberpic.twitter.com/bS4lCgMy13
— Tom Radtke (@tomradtkede) January 27, 2020
Weiter schrieb Radtke am Montag über den gegenwärtigen "Klimaholocaust":
Viele Politiker sagen, dass sich das nicht wiederholen darf. Aber was tun sie gegen den Klimaholocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet?
(2/3) Viele Politiker sagen, dass sich das nicht wiederholen darf. Aber was tun sie gegen den Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet? #WeRemember
— Tom Radtke (@tomradtkede) January 27, 2020
Schließlich forderte er:
Wir müssen die Klimaerwärmung jetzt stoppen, damit sich ein Holocaust nicht wiederholt.
(2/3) Viele Politiker sagen, dass sich das nicht wiederholen darf. Aber was tun sie gegen den Klima-Holocaust, der in diesem Moment Millionen Menschen und Tiere tötet? #WeRemember
— Tom Radtke (@tomradtkede) January 27, 2020
Der Hamburger Landesverband der Linken reagierte mit einer Klarstellung und berät über mögliche Konsequenzen nach einem Gespräch mit dem Kandidaten:
Klarstellung aus aktuellem Anlass: Holocaust und Klimawandel gleichzusetzen ist absolut inakzeptabel. Wer das tut, vertritt nicht die Position der LINKEN. Wir sprechen jetzt mit Tom und beraten über Konsequenzen.
— DIE LINKE. Hamburg (@DieLinke_HH) January 28, 2020
Cansu Özdemir, Spitzenkandidatin der Partei für die Bürgerschaftswahl, verurteilte die Worte Radtkes als "absurd" und "schockierend":
Eine solche Gleichsetzung, eine solche Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust ist völlig absurd, schockierend und unverzeihlich. Wir verurteilen das ohne Einschränkung.
Eine solche Gleichsetzung, eine solche Relativierung und Instrumentalisierung des Holocaust ist völlig absurd, schockierend und unverzeihlich. Wir verurteilen das ohne Einschränkung. https://t.co/WvSYlYOB60
— Cansu Özdemir (@CansuOezdemir) January 28, 2020
Die Hamburger Gruppe von Fridays for Future (FFF) distanzierte sich ebenso von den Äußerungen und der Person Radtkes als "kein aktiven Mitglied von FFF Hamburg":
Wir distanzieren uns von den Äußerungen von @tomradtkede. Diese Person ist kein aktives Mitglied von FFF Hamburg – und wird es auch nie wieder sein. Er vertritt weder unsere Werte noch unsere Positionen, sein Verhalten ist schockierend und nicht zu entschuldigen.
— Fridays for Future Hamburg ⚓️ (@fff_hamburg) January 27, 2020
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