Deutschland

Deutsche Umweltaktivistin Luisa Neubauer legt sich wegen australischer Kohlemine mit Siemens an

In Australien ist der deutsche Konzern Siemens an einer neuen Kohlemine durch Bahnstreckenbau beteiligt, aus der mindestens 60 Jahre lang geschöpft werden soll. Grund genug für die deutsche Umweltaktivistin Luisa Neubauer, den Konzernchef via Twitter herauszufordern.
Deutsche Umweltaktivistin Luisa Neubauer legt sich wegen australischer Kohlemine mit Siemens anQuelle: Reuters © David Gray

In Deutschland organisiert Luisa Neubauer Fridays-for-Future-Proteste, inspiriert von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. Neubauer ist Mitglied der Grünen und spricht sich für den Kohleausstieg Deutschlands bis zum Jahr 2030 aus. Mit der Kampagne "Divest! Zieht euer Geld ab" erreichte sie, dass die Universität Göttingen nicht mehr in Industrien investiert, die ihr Geld mit Kohle, Öl oder Gas verdienen. 

Insgesamt 2,3 Milliarden Tonnen Kohle sollen innerhalb der nächsten 60 Jahre aus der neuen Kohlemine Carmichael im australischen Queensland kommen. Dies entspricht der größten Kohlemine der Vereinigten Staaten. Ziel des Kohleabbaus der Adani-Gruppe wird Indien sein. Mithilfe der Kohleergie soll Millionen indischen Haushalten geholfen werden, die noch ohne Strom sind.

Neben fünf unterirdischen Minen wird es sechs Tagegruben geben. 

Die Beteiligung von Siemens beschränkt sich auf den Bau von Bahnstrecken zum Kohletransport. Der Konzern wurde dennoch zum Ziel der Umweltaktivisten von Fridays for Future und Extinction Rebellion. 

So bezeichnete die Neubauer das Vorhaben von Siemens auf Twitter als "Wahnsinn". Dabei kritisiert sie den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens Joe Kaeser: 

Auch vor Neubauers Kritik gab es Proteste gegen den Bau. In den sozialen Medien bildete sich dazu der Hashtag #StopAdani. Gegner werfen dem Großprojekt neben dem Ausstoß von 77 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vor, das Great Barrier Reef zu gefährden und die knappen Wasservorräte Australiens weiter zu schüren. Die Mine wird jedoch nach Aussagen des australischen Premierministers Malcolm Turnbull 10.000 dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen. 

In einem Streitgespräch mit Peter Altmaier sagte Neubauer zu dem Kohleausstieg Deutschlands: 

Hätten wir vor 20 Jahren begonnen, global vier Prozent Emissionen pro Jahr einzusparen, könnten wir das Pariser Klimaabkommen problemlos einhalten. Stattdessen müsste man dafür jetzt weltweit 18 Prozent CO2 im Jahr einsparen. Wir rasen in einer enormen Geschwindigkeit auf ökologische Schäden zu, die in keiner Weise zu reparieren sind. 

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