Deutschland

Außenamt zu Berichten des UN-Sonderberichterstatters über Assange: "Diese Berichte gibt es nicht"

RT wollte auf der aktuellen Bundespressekonferenz vom Auswärtigen Amt wissen, wie dieses die Gespräche mit dem UN-Sonderberichterstatter über Folter von Julian Assange bewertet. Dieser war letzte Woche zu Gesprächen im AA. Die Antwort stellt alles Bisherige in den Schatten.
Außenamt zu Berichten des UN-Sonderberichterstatters über Assange: "Diese Berichte gibt es nicht"

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Am 26. November weilte der UN-Sonderberichterstatter über Folter, Nils Melzer, im Auswärtigen Amt für Gespräche mit der dortigen Menschenrechtsabteilung. Wie er am 27. November bei der öffentlichen Anhörung im Bundestag – sichtlich konsterniert – darlegte, erklärten ihm die bundesdeutschen Diplomaten unverblümt, dass man seine Berichte zur Folter an Assange noch immer nicht gelesen habe. In seinen eigenen Worten: 

In Deutschland wurde das Auswärtige Amt, die Regierung wiederholt darauf angesprochen, wie sie sich zu meinen Berichten stellt. Das Auswärtige Amt hat mich gestern eingeladen zu einem Treffen. Das Treffen hat stattgefunden mit der Menschenrechtsabteilung. Es war nicht besonders ergiebig. Man hat mir dort gesagt, man habe meine Berichte nach wie vor nicht gelesen. Ich habe dem Auswärtigen Amt ans Herz gelegt, sie mögen doch meine Berichte lesen, bevor sie sich darüber mit mir unterhalten. Denn das ist der Zweck meiner Berichte, dass sie eben gelesen werden, nicht? 

Mit Verweis auf diese Aussagen fragte RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg das Auswärtige Amt auf der Bundespressekonferenz nach dessen Einschätzung des Gespräches mit dem UN-Sonderberichterstatter über Folter zum Thema Assange. Die Antwort des Sprechers des Auswärtigen Amtes stellt alle bisherigen Ausführungen in ihrer Widersprüchlichkeit in den Schatten:

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Zuvor hatten das Auswärtige Amt und Regierungssprecher bei den Nachfragen von RT am 18. und 22. Oktober sowie am 15. und 25. November immer die Argumentationslinie vertreten, man hätte noch keine Erkenntnisse über die Aussagen und Berichte des UN-Sonderberichterstatters über Folter zur derzeitigen Lage von Julian Assange vorliegen und könnte deswegen auch keine Einschätzung abgeben. Bei der aktuellen BPK wechselte die Argumentation von "Das liegt uns noch nicht vor" zu "Es gibt keine Berichte des UN-Sonderberichterstatters zum Fall Assange":

Nachtrag: Mittlerweile hat der UN-Sonderberichterstatter über Folter via Twitter auf die Aussagen des Auswärtigen Amtes reagiert und um 21:29 Uhr Links zu sieben öffentlich einsehbaren Berichten von ihm über die Lage von Assange veröffentlicht:

Anmerkung der Redaktion: Der Vorstand der Bundespressekonferenz hat RT Deutsch in einem Schreiben vom 9. Dezember gebeten, auf "Bildmontagen" bei Beiträgen zur BPK zu verzichten, da die blaue Wand hinter dem Podium mit ihrem Schriftzug als "markantes und eigenständiges Erkennungszeichen" diene. Im Sinne einer weiteren guten Zusammenarbeit haben wir uns entschlossen, der Bitte der BPK nachzukommen und haben die Fotocollagen nachträglich wieder entfernt.

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