Morden für das "Gute": K.I.Z-Rapper Tarek schlachtet in neuem Musikvideo die AfD-Spitze ab
Der Rapper Tarek Ebéné, Mitglied der Formation K.I.Z, hat in der Nacht zum Freitag einen neuen Song veröffentlicht. Der Song mit dem Titel "Nach wie vor" wird von einem Musikvideo begleitet, das auf Youtube nicht ohne Anmeldung zugänglich ist.
Das ist gerechtfertigt, denn der Musiker ist in dem an einen Splatterfilm erinnernden Video dabei zu sehen, wie er eine Reihe von Menschen auf zum Teil sehr brutale Weise umbringt. Drei der Opfer können leicht als die AfD-Spitzenpolitiker Alexander Gauland, Alice Weidel und Björn Höcke identifiziert werden.
Zu Beginn des Videos wird der Rapper von Sicherheitsleuten gefesselt durch einen ihn anpöbelnden Mob geführt. Eine Einblendung verrät: Man befindet sich im Deutschland des Jahres 2021. Der Musiker wird schließlich in einen nobel wirkenden Raum geführt, in dem drei offenbar mächtige Menschen tafeln und sich dabei entspannt unterhalten.
Es ist nicht schwer zu erraten, um wen es sich dabei handeln soll. Einer trägt eine Hundekrawatte und soll auch sonst an den scheidenden AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland erinnern. Neben ihm sitzt eine Alice Weidel, die dem Original tatsächlich ähnlich sieht. Beim dritten Politiker kann man anhand der Frisur erraten, dass es sich um Björn Höcke handeln soll.
Der Text des Songs ist eher harmlos und beschreibt ein berufliches und privates Scheitern des Sängers – offenbar, darauf lässt das Video schließen, verursacht durch widrige politische Umstände:
Das Album ist gefloppt, das war wohl nichts
Keine Goldene, keine Radiohits
Von den Kritikern ernte ich Hohn und Spott
Beim Konzert krieg ich faules Obst an' Kopf
Meine Frau verlässt mich, kriegt das Sorgerecht
Verkauft das Haus, fährt mit dem Porsche weg
Dann mündet er in den trotzigen Refrain:
Ich bin nach wie vor der Boss
Während der Song eher gemächlich dahinplätschert, kann man im Video sehen, wie Tarek in den Raum mit den Politikern geführt wird, die Fesseln löst, die Leibwächter überwältigt und zum Teil umbringt, wobei auch schon reichlich Kunstblut fließt. Dann wendet er sich den Politikern zu, um sie der Reihe nach regelrecht abzuschlachten. Die Szenen sind drastisch.
Tarek von K.I.Z. inszeniert sich in seinem neusten Musik-Video "Nach wie vor" als Schlächter von Alexander Gauland, @Alice_Weidel und @BjoernHoecke. .Aber der Hass geht von der @AfD aus? pic.twitter.com/B3hdmi2lC0
— Klemens Kilic (@Klemens_Kilic) 29. November 2019
Gauland wird mit einem Schwert enthauptet, Weidel wird der Bauch aufgeschlitzt, man sieht die Eingeweide zu Boden fallen, schließlich bekommt Höcke einen Wurfstern in die Stirn, nachdem es kurz so schien, als würde der Rapper ihn verschonen. Am Ende sieht man Tarek mit einem zufriedenen Grinsen im blutbespritzten Gesicht von dannen ziehen.
Die dem Video zu entnehmende Botschaft ist simpel, und sie gleicht der Diagnose des politisch-medialen Mainstreams: Bösartige Politiker hetzen das Volk auf.
Dabei wird hier wie dort das Symptom mit der Ursache verwechselt. Die AfD ist das Symptom, eine Sozial-, Wirtschafts- und Migrationspolitik, die den Interessen der Mehrheit der Bevölkerung zuwiderläuft, die Ursache.
Der Ansatz des Rappers zur Lösung des von ihm ausgemachten Problems ist natürlich drastischer als das übliche Ausgrenzen des politischen Gegners und Verschweigen von Problemen. Doch die Stoßrichtung ist dieselbe: Kein Zweifel, auch Tarek sieht sich selbst im Namen des "Guten" unterwegs.
Übertreibung und Provokation sind seit jeher Stilmittel der Musiker von K.I.Z. Beim "Wir-sind-mehr"-Konzert in Chemnitz im September 2018, das ein "Zeichen gegen Rechtsextremismus" setzen wollte, erregte die Band noch mit der Textzeile "Ich ramm' die Messerklinge in die Journalistenfresse" Aufsehen.
Natürlich sind auch die überzeichneten Gewaltszenen in Tareks Video dazu gedacht, Aufmerksamkeit zu erregen und den Verkauf seines Songs zu befördern. Die mediale Erregung ist bislang ausgeblieben. Man stelle sich vor, was los wäre, wenn ein Musiker der Kanzlerin auf diese Weise in einem Video zu Leibe rücken würde. Die gesellschaftliche Polarisierung im Land dürfte sich durch diese Art von "Kunst" nur noch zuspitzen.
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