Für "queerfeministische Klimagerechtigkeit"! – Der Bundeskongress der Grünen Jugend
Die Grüne Jugend hielt am vergangenen Wochenende in Gelsenkirchen ihren 53. Bundeskongress ab. Dabei wählte die Jugendorganisation der Grünen unter anderem einen neuen Vorstand und fasste eine Reihe programmatischer Beschlüsse. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Die Tage des Patriarchats sind gezählt!" Mit diesen Worten lud die Grüne Jugend zu ihrem Kongress ein:
Unter dem Motto 'Die Tage des Patriarchats sind gezählt' wollen wir uns mit feministischen Kämpfen auseinandersetzen. Denn Lohnungerechtigkeit, sexuelle Gewalt oder Bodyshaming – all das ist kein Zufall, sondern Teil eines gesellschaftlichen Systems. Doch dieses System können wir ändern.
Wir beenden weibliche Armut, überwinden verkrustete Strukturen und schaffen eine Welt, in der du über deinen Körper bestimmen und frei leben kannst. Dafür braucht es jede und jeden von uns – Feminismus geht uns alle an. Darum wollen wir beim Bundeskongress interessanten Debatten führen, an spannenden Workshops teilnehmen – und natürlich auch jede Menge Spaß haben.
Gemeinsam sagen wir dem Patriarchat den Kampf an!
Unter den verabschiedeten Beschlüssen finden sich durchaus vernünftige Ideen, etwa zum Bahnverkehr oder zur Ächtung autonomer Waffensysteme. Auch soziale Probleme werden immer wieder angesprochen. Doch ihren thematischen Schwerpunkt legt die Grüne Jugend auf Genderthemen und, wenig überraschend, den "Kampf gegen rechts". Das zeigt sich schon in den Titeln der entsprechenden Beschlüsse:
Zweigeschlechtlichkeit überwinden, Menschenrechtsverletzungen beenden: Gleichberechtigung für trans*, inter* und nicht-binäre Personen
Nach den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen: Antifa in die Offensive!
Eine Frage der Demokratie – Hate Speech effektiv bekämpfen
Natürlich spielte auch der "Klimaschutz" eine zentrale Rolle, etwa in der Rede der neu gewählten Bundessprecherin Anna Peters.
Wir haben eine neue Bundessprecherin.Herzlichen Glückwunsch zur Wahl @annarmpeters!#GJBuKopic.twitter.com/zAf87uONNc
— GRÜNE JUGEND (@gruene_jugend) November 2, 2019
Peters löste gemeinsam mit Georg Kurz die bisherigen Sprecher Ricarda Lang und Max Lucks ab, unter deren zweijähriger Führung sich die Mitgliederzahl der Organisation fast verdoppelte.
"Lasst Euch niemals von irgendjemandem einreden, dass Ihr es nicht wert seid, eine Meinung zu haben.Wir sind alle so viel mehr als die Summe unserer Körperteile: Wir sind Klimaaktivistinnen, Antifaschistinnen und Feministinnen." Danke für deine großartige Arbeit @Ricarda_Lang! pic.twitter.com/h1Lt2B5elp
— GRÜNE JUGEND (@gruene_jugend) November 2, 2019
"Mit euch will ich gegen Antisemitismus eintreten, für queerfeministische Klimagerechtigkeit kämpfen und Kapitalismus und Patriarchat überwinden"Herzlichen Glückwunsch auch an @becciiu zur Wahl als Beisitzerin in den Bundesvorstand!#GJBuKopic.twitter.com/DizPnCuzid
— GRÜNE JUGEND (@gruene_jugend) November 2, 2019
Für einigen Spott sorgte ein Tweet der Grünen Jugend, in dem die neu gewählte Beisitzerin im Vorstand Rebecca Morsch mit der Aussage zitiert wird:
Mit euch will ich gegen Antisemitismus eintreten, für queerfeministische Klimagerechtigkeit kämpfen und Kapitalismus und Patriarchat überwinden.
Ich bin auch für ein queerfeministisches Klima. Aber was machen wir dann mit den Kobolden? https://t.co/w0naCXNNVH
— Frank (@Kittypunk7) November 3, 2019
Zahlreiche Nutzer grübelten, was unter dem Begriff "queerfeministischer Klimagerechtigkeit" oder auch nur "Klimagerechtigkeit" zu verstehen sei.
Ricarda Lang verteidigte Morsch. Sie schrieb:
Hier laden Menschen gerade ihren sexistischen Müll ab, weil sie nicht verstehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Klimakrise, Kapitalismus und Patriarchat gibt. Traurig und peinlich.
Hier laden Menschen gerade ihren sexistischen Müll ab, weil sie nicht verstehen, dass es einen Zusammenhang zwischen Klimakrise, Kapitalismus und Patriarchat gibt. Traurig und peinlich. Ich freue mich sehr, dass du nun im Vorstand der @gruene_jugend bist @becciiu 💚 #gjbukohttps://t.co/kosSz54tXF
— Ricarda Lang (@Ricarda_Lang) November 4, 2019
🎉Unser neuer Bundesvorstand 🎉Vielen Dank für euer Vertrauen! Wir freuen uns darauf, das Jahr mit euch allen zu rocken! #GJBuKopic.twitter.com/QLBfRNPrqX
— GRÜNE JUGEND (@gruene_jugend) November 3, 2019
Auch unter der dem Tweet mit einem Gruppenfoto des neuen Bundesvorstands der Grünen Jugend überwogen die kritischen, spöttischen und gehässigen Kommentare deutlich. Mehrere Kommentatoren wiesen auf den Pullover des Vorstandsmitglieds Timon Dzienus hin, auf dem stand: "No heart for a nation" – "Kein Herz für eine Nation".
Mehr zum Thema - Ska Keller: Europa ist, wenn die syrischen Neubürger mitschunkeln zu Franzi aus Spremberg!
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.