Deutschland

US-Botschafter Grenell: "Deutschland muss kapieren, dass es so nicht weitergehen kann"

Und wieder Richard Grenell: Der US-amerikanische Botschafter in Berlin hat Deutschland aufgefordert, seine Rüstungsausgaben zu erhöhen. Deutschland müsse "endlich kapieren", dass die "netten Amis" nicht ewig für die Verteidigung des Landes einstehen könnten.
US-Botschafter Grenell: "Deutschland muss kapieren, dass es so nicht weitergehen kann"Quelle: www.globallookpress.com © Stefan Zeitz, imago images

Vor dem Besuch von US-Außenminister Mike Pompeo in Deutschland hat der amerikanische Botschafter in Berlin, Richard Grenell, erneut mit deutlichen Worten zu höheren deutschen Rüstungsausgaben aufgerufen. Dem Magazin Focus sagte Grenell:

Es ist ja nicht so, dass ich nicht nachvollziehen kann, weshalb Deutschland den Haushalt lieber in soziale Anliegen im Inneren investiert, als für die Verteidigung des Landes einzustehen. Warum sollte es auch? Das machen ja wir, die netten Amis.

Pompeo wird am Dienstag in Berlin zu Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) erwartet.

Grenell betonte, niemand dürfe sich darüber empören, wenn die USA irgendwann entschieden, ihr Geld ebenfalls im Inneren zu verwenden. "Der amerikanische Wähler hat auch Bedürfnisse und will ebenfalls abgesichert werden ob der großen Umwälzungen unserer Zeit", sagte Grenell. Deutschland müsse "endlich kapieren, dass es nicht bis in alle Ewigkeit so weitergehen kann und wird", sagte der Diplomat dem Focus weiter.

US-Präsident Donald Trump verlangt von Deutschland seit Längerem, die Rüstungsausgaben massiv zu erhöhen. Hintergrund ist das Zwei-Prozent-Ziel, auf das sich die NATO-Staaten 2014 geeinigt hatten. Demnach soll jeder NATO-Bündnispartner spätestens ab 2024 mindestens zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung in den Wehrbereich stecken. Die Bundesregierung verweist darauf, dass im Beschluss nur davon die Rede ist, sich in Richtung der zwei Prozent zu bewegen.

Im Gespräch mit dem Focus kritisierte Grenell Deutschland auch für den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und drohte den beteiligten deutschen Unternehmen erneut mit Sanktionen. Vor einigen Tagen hatte der Diplomat noch erklärt, dass Deutschland das Potenzial habe, das "Lieblingsland" Donald Trumps zu werden.

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(rt deutsch/dpa)

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