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Angst vor "Pumpgun-Bilal": Essener Richter vermeidet Prozess gegen Clan-Chef

In Essen greift ein Mitglied eines kriminellen Clans eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes an, bedroht und beleidigt sie. Zum Prozess kommt es nicht. Der zuständige Richter fürchtet Tumulte des Clans im Gerichtssaal – und belässt es bei einem Strafbefehl.
Angst vor "Pumpgun-Bilal": Essener Richter vermeidet Prozess gegen Clan-Chef© Screenshot: Youtube / ARD

Ein Essener Amtsrichter hat in einem internen Vermerk dafür plädiert, Anklagen gegen ein Mitglied des berüchtigten Al-Zein-Clans nicht vor Gericht zu verhandeln. Das berichtet der Focus. Demnach war dem Richter das Risiko zu hoch, dass es im Gerichtssaal zu Tumulten durch den Angeklagten Bilal H. und seine Angehörigen kommen könnte.

Bei einem Prozess seien wohl zwölf Justizangestellte und ein Polizeiaufgebot vonnöten, "um eventuelle bedrohliche Situationen zum Nachteil der geladenen Zeugen, der Vertreterin der Staatsanwaltschaft oder auch des Gerichts zu unterbinden".

Stattdessen erhielt Bilal H., der auch "Pumpgun-Bilal" genannt wird, lediglich einen Strafbefehl über siebeneinhalb Monate auf Bewährung. Vorgeworfen wurden ihm vorsätzliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung.

Das vielfach vorbestrafte Clanmitglied hatte eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes tätlich angegriffen und beleidigt. Die Frau hatte ihn bei einer Kontrolle einer Spielhalle darauf hingewiesen, dass der minderjährige Sohn des Angeklagten sich dort nicht aufhalten dürfe.

Bilal H. sei daraufhin "ausgerastet" und habe die Frau angegriffen. Kollegen der Frau hatten den Angriff aufhalten können, der Angreifer beschimpfte und bedrohte die zitternde Frau noch:

Verpiss dich, wenn ich dich hier noch mal treffe, schlag ich Dich kaputt.

Einem zufällig anwesenden Zivilpolizisten, der die Szene mit seinem Telefon filmte, ging Bilal H. an den Kragen. 

Der 37-jährige Bilal H. gilt als Führungsfigur des libanesischen Al-Zein-Clans. Sein Vater ist eines der Oberhäupter der etwa 5.000-köpfigen Großfamilie, die vor allem in Berlin und Nordrhein-Westfalen aktiv ist.

H. war bereits oft durch verschiedene Gewaltdelikte, unerlaubten Waffenbesitz, Nötigung und Erpressung auffällig geworden. Offiziell lebt er von Hartz IV; die Polizei geht davon aus, dass er sich vor allem mit Verbrechen seinen Lebensunterhalt verdient. Weil H. angibt, im syrischen Deir ez-Zor geboren zu sein, erhält er trotz seiner Straftaten immer wieder eine Duldung.

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