Atlantik-Brücke: Friedrich Merz gibt Vorsitz auf - Sigmar Gabriel soll Nachfolger werden
Friedrich Merz hatte die Wahl zum CDU-Vorsitzenden gegen Annegret Kramp-Karrenbauer verloren. Kritik gab es an Merz wegen seines Aufsichtsratspostens beim deutschen Ableger der Vermögensverwaltung Blackrock.
Diese wird auch als Schattenbank bezeichnet und geriet wegen umstrittener Cum-Ex-Aktiengeschäfte unter Verdacht. Die Firma hatte zwischen den Jahren 2007 und 2011 Aktien verliehen, wobei der Verwendungszweck nicht geprüft wurde. Durchsuchungen am Kölner Unternehmenssitz von Blackrock bestätigten einen Verdacht gegen März nicht. Die Ermittlungen gegen Blackrock werden erst in zwei Jahren abgeschlossen sein. Timo Lange vom Verein LobbyControl, der sich für mehr Transparenz in politischen Entscheidungen einsetzt, sagte:
Angesichts der Vita von Friedrich Merz und seinen vielen Jobs und Lobbytätigkeiten in der Wirtschaft sind Interessenkonflikte fast schon vorprogrammiert.
Merz verwies darauf, dass er Blackrock nicht führe sondern nur beaufsichtige.
Jetzt, nach mehr als 10 Jahren, will er den Vorsitz der Atlantik-Brücke abgegeben. Als Nachfolger gilt Sigmar Gabriel. Der ehemalige Außenminister Gabriel (SPD) äußerte sich am 27. Februar auf Twitter:
Ich fühle mich durch die Anfrage der Atlantikbrücke sehr geehrt. Ich bitte aber um Verständnis dafür, dass es darüber jetzt erst einmal Gespräche geben wird. Am Ende entscheidet ohnehin die Mitgliederversammlung der Atlantikbrücke.
— Sigmar Gabriel (@sigmargabriel) 27. Februar 2019
Die Atlantik-Brücke ist eine militärische, wirtschaftliche, finanzielle und bildungspolitische Verbindung zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Bundesrepublik Deutschland. Der 1952 gegründete Verein mit Sitz in Berlin zählt rund 500 Mitglieder - führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, dem Militär, Wissenschaft und auch Medien und Kultur. Er wird daher auch als "Elite-Verein" bezeichnet. Die Mitgliedschaft erfolgt nur auf Einladung. Friedrich Merz galt als sehr gut vernetzter Vorsitzender der Atlantik-Brücke.
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Merz lobte stets die stabilen Beziehungen Deutschlands zu den USA:
Die deutschen haben ein Ansehen in Amerika. Was wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten nicht so hoch war wie heute.
US-Präsident Donald Trump, so Merz, sei ein Stilwechsel in der politischen Kommunikation, der "gegen alle anderen Ratschläge nicht aufgehört hat zu Twittern."
Auch die Stellvertreter der Atlantik-Brücke werden ihre Ämter abgeben. Norbert Röttgen (CDU) und Michael Hüther, Präsident des Instituts der deutschen Wirtschaft, sollen die Posten übernehmen. Im Juni wird sich entscheiden, ob Gabriel Nachfolger von Merz wird.
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