Bahn baut an bis zu 800 Stellen gleichzeitig: Bund übernimmt Großteil der Kosten
Der Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla der Deutschen Bahn kündigte an, es werde in Spitzenzeiten bis zu 800 Baustellen gleichzeitig geben. Neben Instandhaltungsvorhaben würden allein rund 50 Neu- und Ausbauprojekte geplant oder umgesetzt. In das Schienennetz und die Bahnhöfe fließt die Rekordsumme von 10,7 Milliarden Euro - vergangenes Jahr waren es 9,4 Milliarden Euro. Der Anstieg geht zum Teil auch auf höhere Baupreise zurück. Den Großteil der Summe übernimmt der Bund.
Bahnchef Richard Lutz forderte den Bund zu mehr Investitionen in die Infrastruktur auf: "Wir müssen verstärkt Kapazitäten schaffen." Lutz spricht von einem Investitionsrückstau in Milliardenhöhe. Während die Deutsche Bahn Fahrgastrekorde verzeichne, komme die Infrastruktur nicht hinterher. Er versprach auch mehr Pünktlichkeit der Züge. "Wir wollen und müssen besser werden", sagte er.
Neben Unpünktlichkeit und schlechter Servicequalität ist der Staatskonzern mit rund 20 Milliarden Euro verschuldet. Einschränkungen für die Fahrgäste durch die vielen Baustellen sollen möglichst gering gehalten werden, so Pofalla:
Wir bekommen das Fahren und Bauen immer besser in den Griff.
Es würden mehr Bauarbeiter eingesetzt, häufiger Hilfsbauwerke errichtet und verstärkt nachts gearbeitet, damit die Züge frühzeitig wieder rollen können. Flaschenhälse im Netz sollen geweitet werden - etwa durch neue Weichen und Überholgleise. Besonders voll sind die Strecken zwischen Köln und Dortmund, Fulda und Mannheim, Würzburg und Nürnberg sowie rund um Hamburg. In diesen Plankorridoren soll zusätzliches Personal dafür sorgen, dass die Züge pünktlicher fahren.
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(rt deutsch/dpa)
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