Private Seenotrettung aus Dresden ruft per Twitter zu Scheinehen mit Flüchtlingen auf
Auf Twitter schrieb die NGO "Mission Lifeline":
— Jan-Peter Haack (@tweetfaktisch) 28. Januar 2019
Der CSU-Politiker Stephan Mayer findet den Aufruf "kritikwürdig, absurd und verwerflich". Es handle sich um den Aufruf zu einer Straftat. Eine solche Straftat werde mit drei Jahren Freiheitsentzug geahndet, sagte er in einem Interview mit der Welt.
Die private Seenotrettung mit Sitz in Dresden finanziert sich durch Spendengelder. Neben Spendengeldern ruft "Mission Lifeline Search and Rescue" private Yachtbesitzer dazu auf, ihre Schiffe bereitzustellen, um den Suchradius auf dem Mittelmeer zu vergrößern:
Die Segelyachten müssen hochseetauglich, mindestens 12 Meter lang sein und Kojen für mindestens 6 Besatzungsmitglieder haben. Es wäre schön, wenn Sie einen Wassermacher an Bord haben. Es besteht grundsätzlich das Risiko einer Beschädigung und des Totalverlustes, das bitten wir einzukalkulieren.
Kritiker der Seenotretter sehen in den NGOs einen Anreiz für illegale Migranten, die gefährliche Reise über das Meer nach Europa anzutreten.
In einem offenen Brief am 30. Juni 2018 richtete "Mission Lifeline" sich an den Innenminister Horst Seehofer und gegen seine Kritik an den Diensten der NGO. Die Bundesregierung machen sie hierin für weitere Todesfälle im Mittelmeer verantwortlich. Er solle sich vorstellen, wie es insbesondere in Libyen sei, versklavt, gefoltert und vergewaltigt zu werden. Frauen und Kinder, die nie gelernt haben zu schwimmen, würden auf der Reise ohne die Leistungen der Seenotretter ertrinken. Die NGO bot Seehofer an, einmal mit an Bord zu kommen.
Reaktionen auf Twitter:
Gratulation ... damit habt ihr der Aktion einen wunderschönen bärendienst erwiesen... zerstört ruhig noch das letzte bischen Verständnis für eure Aktion mit solchen Tweets... good job pic.twitter.com/lgnxxQ3RKK
— MisterEazy (@The_Mister_Eazy) 28. Januar 2019
Ich warte immer noch drauf, dass der Postillon für diesen Tweet die Verantwortung übernimmt...
— Alex Knox (@AlexKnox14) 26. Januar 2019
— Jan-Peter Haack (@tweetfaktisch) 28. Januar 2019
Vor der Küste Siziliens harrt derzeit ein Seenotretter der "Sea Watch 3" bereits seit zehn Tagen mit geflüchteten Menschen aus dem Sudan aus und hofft, die Menschen an Land bringen zu können. 47 Menschen befinden sich an Bord, darunter 13 Minderjährige.
A migrant from Sudan is seen on the deck of the @seawatch_intl . The rescue ship is at the anchor off the coast of Sicily still waiting for an authorization to disembark. Poor sanitary conditions and limited food are now, after ten days on board, an issue. #Seawacht3pic.twitter.com/dplkZqJRZ2
— Federico Scoppa (@FedericoScoppa) 28. Januar 2019
Der Bürgermeister von Syrakus bot seine Hilfe an, der italienische Innenminister Salvini verhindert bislang die Aufnahme der Menschen. Die "Sea Watch 3" erklärte Salvini kurzerhand zur Gefahrenzone. Niemand darf sich dem Schiff nähern.
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