Deutschland

US-Botschafter Grenell schreibt deutschen Unternehmen wegen Nord Stream 2 Drohbrief

Die "Bild am Sonntag" hat einen Brief des US-Botschafters Richard Grenell veröffentlicht, der an mehrere deutsche Unternehmen verschickt worden sein soll, die am Projekt der Ostseepipeline Nord Stream 2 arbeiten. Damit erhöht er nach den Sanktionsdrohungen im Dezember den Druck auch auf die Regierung in Berlin.
US-Botschafter Grenell schreibt deutschen Unternehmen wegen Nord Stream 2 DrohbriefQuelle: AFP © Daniel Bockwoldt

Selten hat sich ein US-Botschafter in Deutschland so aktiv und in aller Öffentlichkeit in die Belange der nationalen Sicherheit eingemischt, wie Richard Grenell. Nachdem er bereits erfolgreich deutsche Unternehmen aus ihrem Irangeschäft gedrängt hatte, versucht er seitdem das gleiche auch bei den am Nord Stream 2 beteiligten Projekt. Während es aber beim Irangeschäft reichte, mit Sanktionen zu drohen, zeigen sich die betreffenden Unternehmen davon bisher unbeeindruckt. 

Mehr zum Thema - So mischt US-Botschafter Grenell die deutsche Wirtschaft auf

Deshalb griff Grenell nun zu einem drastischeren Mittel und verschickte laut BamS mehrere Drohbriefe an die Unternehmen, die es als "Erpressung" werteten. 

"Wir betonen weiterhin, dass Firmen, die sich im russischen Energieexport-Sektor engagieren, sich an etwas beteiligen, das mit einem erheblichen Sanktionsrisiko verbunden ist", steht in dem der BamS vorliegendem Schreiben.

Im Ergebnis untergraben Firmen, die den Bau beider Pipelines unterstützen, aktiv die Sicherheit der Ukraine und Europas.

Grenell selbst versteht diesen Wirbel um diese Briefe nicht. Über einen Sprecher der US-Botschaft in Berlin ließ er die BamS wissen:

Der Brief ist nicht als Drohung aufzufassen, sondern als klare Botschaft der US-Politik.

Außerdem sei dieser Vorgang mit "diversen US-Behörden in Washington abgesprochen", heißt es weiter, was dennoch für Irritationen im Auswärtigen Amt sorgte. Man wolle deshalb mit den "Gesprächspartnern in Washington direkt sprechen." 

Mehr zum Thema - US-Botschafter Richard Grenell: Trumps Musterschüler in Berlin

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.