Deutschland

Schnüffeln in der Kita: Broschüre der Bundesregierung gegen radikales Gedankengut bei Kleinkindern

Mit einer neuen Broschüre für Erzieher will die Bundesregierung helfen, radikale Ideen aufzuspüren und in Kitas Demokratie zu vermitteln. Vor rechtspopulistischem Gedankengut wird gewarnt, Mädchen aus "völkischen Familien" trügen oft Zöpfe und Kleider.
Schnüffeln in der Kita: Broschüre der Bundesregierung gegen radikales Gedankengut bei Kleinkindern Quelle: Reuters © Kai Pfaffenbach

"Ene, mene, muh - und raus bist du! Ungleichzeitigkeit und frühkindliche Pädagogik" lautet der Titel der neuen Broschüre der Bundesregierung. Herausgeber ist die Amadeu-Antonio-Stiftung. Diese widmet sich seit 20 Jahren der Demokratievermittlung in den Kitas. Ziel sei es, die UN-Kinderrechtskonvention durchzusetzen. 

Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, macht in einem Vorort deutlich, dass sich die deutsche "Gesellschaft in den letzten Jahren zusehends polarisiert" hat. Einerseits gab es viel Unterstützung der Bürger für Flüchtlinge, andererseits aber auch "ein neues Ausmaß an menschenverachtendem Verhalten". 

Giffey hält es für wichtig, Handlungsempfehlungen zu geben: 

Kinder bringen die Neugier auf Unterschiede ebenso mit wie die Bereitschaft, Vorurteile zu übernehmen. Als Erwachsene sollten sie möglichst immun sein gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, religiös oder politisch motivierte Gewalt. (...) Fachkräfte kümmern sich um die Kinder, und wir kümmern uns um die Kümmerer. 

Demokratie werde oft als Neutralität falsch verstanden.

Gefährdete Kinder ausfindig machen 

Anhand verschiedener Fallbeispiele wird verdeutlicht, wie gefährdete Kinder - etwa aus solchen Elternhäusern, in denen rechtspopulistisches Gedankengut vorherrscht - ausfindig gemacht werden können. Dabei wird auf die Förderung traditioneller Geschlechterrollen hingewiesen: 

Das Mädchen trägt Kleider und Zöpfe, es wird zu Hause zu Haus- und Handarbeiten angeleitet, der Junge wird stark körperlich gefördert. 

Solche Kinder fallen auch durch besonderen Gehorsam auf. 

Die Broschüre empfiehlt als Reaktion ein Gespräch mit den Eltern, um diese darauf hinzuweisen, dass eine Erziehung anhand traditioneller Geschlechterrollen die Kinder in ihrer Entwicklung einschränke. Gehandelt werden könne auf verschiedenen Ebenen: "Pädagogisches Handeln mit Kindern, Elternarbeit sowie professionelles Handeln im Team und beim Träger."

Fall I.1. "Morgenkreis": 

Sie arbeiten als Erzieher*in in einer Kita. Sie erleben im Morgenkreis, dass ein 5-jähriges Kind sich weigert, ein anderes Kind im Kreis anzufassen. Das Kind "begründet" dies mit der Aussage: "Ich mag keine Asylantenkinder". 

Das Kind müsse sich von dem Kümmerer geschützt fühlen. "In dem konkreten Fall kann es (...) sehr sinnvoll sein, wenn Sie sich als Erzieher*in unmittelbar an die Seite des Kindes setzen, es an die Hand nehmen und den Kreis schließen". Der Gruppe müsse deutlich gemacht werden, dass Ausgrenzung falsch ist, anschließend auch dem Kind in einem Einzelgespräch. Danach sollten die Eltern des Kindes verständig werden. 

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Sind die Eltern nicht nur völkisch, sondern rechtsextrem, soll eine andere Broschüre helfen. 

Die Erzieher sollten auch darauf achten, dass das Buchangebot in der Kita nicht nur weiße Protagonisten darstellt und nicht nur die Jungen darin handlungsfähig sind. Gleiches gilt für das Angebot an Puppen. Empfohlen werden die Persona Dolls. Diese unterscheiden sich durch Hautfarben und Kleidung voneinander. Gruppen-Spiele wie "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" oder "Schwarzer Peter" werden als problematisch eingestuft, da sie ein falsches Bild bei den Kindern formen.

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