Wegen fehlender Disziplin in Berliner Polizeiakademie: Schulinspektoren sollen Nachhilfe geben
Die Zustände in der wiederholt in die Kritik geratenen Berliner Polizeiakademie haben Konsequenzen. Ein neues Projekt des Senats sieht vor, dass Schulinspektoren aus der Bildungsverwaltung dem Lehrpersonal der Polizeiakademie Nachhilfe geben.
Die Schulinspektoren sind sonst mit der Überwachung der allgemeinbildenden Schulen befasst. Dort überprüfen sie die Unterrichtsqualität und das Schulklima.
Das neue Projekt, das am Montag nach monatelanger Vorbereitung im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses vorgestellt wurde, stieß dort auf erhebliche Kritik. Burkhard Dregger, Fraktionsvorsitzender der CDU, kritisierte, dass "ausgerechnet diese Schulverwaltung" in der Polizeiakademie tätig werden soll. "Seit zehn Jahren erzielen die Berliner Schulen im bundesweiten Vergleich die schlechtesten Ergebnisse", so Dregger.
Auch Josef Strobl, Sonderermittler für die Untersuchung der Abläufe in der Akademie und pensionierter bayerischer Polizeidirektor, sieht das Projekt kritisch. Eine Kooperation mit der Schulverwaltung halte er für nicht zielführend, so Strobl. Die Akademie sei mit einer normalen Schule kaum vergleichbar. Sie befinde sich außerdem in einer Umbruchphase, jetzt etwas "von der Seite reinschieben mit neuen Ideen", halte er für falsch.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres zeigte sich dagegen angetan von dem Projekt. Sie freue sich, dass auf das Fachwissen der Schulinspektion zurückgegriffen werde, so Scheeres.
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In den vergangenen Monaten war wiederholt von unhaltbaren Zuständen in der Akademie berichtet worden. Diese reichten über Fehlverhalten, Schummeleien und schlechte Leistungen der Polizeischüler bis hin zum mangelhaften Niveau der Ausbildung und Führungsmängeln.
Seit Juli hat die Polizeiakademie mit Tanja Knapp eine neue Leiterin. Unter ihr wird wieder mehr Wert auf Disziplin gelegt. Die Schüler müssen vor Unterrichtsbeginn antreten, Zuspätkommen soll strenger bestraft werden. Vor dem Innenausschuss gestand Knapp ein, dass viele ihrer Schüler Probleme mit der deutschen Sprache hätten.
Zur Lösung dieses Problem soll es verstärkt Unterstützung und Fördermaßnahmen geben. Gegenüber der rbb-Abendschau kündigte Knapp auch eine Maßnahme gegen das massenhafte Versagen der Schüler bei Prüfungen an:
Und dann geht es unter Umständen darum, die Klausuren nicht einfacher zu machen, aber eventuell ihre Komplexität zu verringern.
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