Berliner Polizeiakademie: Wird bei den Einstellungstests geschummelt?
Die Berliner Polizeiakademie kommt nicht aus den Schlagzeilen. In der vergangenen Woche berichtete Bild, dass bei den Einstellungstests geschummelt werde. Der Einstellungstest für die Berliner Polizei sei ein Witz, verrieten zwei Polizeischüler dem Blatt.
"Die Fragen sind immer die gleichen und im Internet verfügbar. Sie werden in WhatsApp-Gruppen herumgeschickt."
Manche Bewerber besäßen vor dem Test die kompletten Ausbildungsunterlagen. Auch sonst scheint bei Prüfungen viel geschummelt zu werden. Nach Aussage der Polizeischüler habe bei einer Zwischenprüfung der Lehrer den Raum für eine halbe Stunde verlassen, die Schüler hätten in dieser Zeit in ihren Aufzeichnungen und im Internet nach den Lösungen gesucht. Auch von Vorsagen der Ergebnisse durch Lehrer berichten die Schüler.
Selbst die Anwesenheit von Lehrern unterbinde nicht das Schummeln. Die Schüler könnten den Raum nach Belieben verlassen und etwa auf der Toilette hinterlegte Unterlagen einsehen. Das eigentlich Erstaunliche angesichts dieser angeblichen Umstände wäre, dass 75 Prozent der Schüler die jüngste Zwischenprüfung nicht bestanden haben.
Die Durchgefallenen seien die ehrlichen Anwärter, so Polizeischüler, die von katastrophalen Zuständen im Unterricht berichten: fehlende Arbeitsmaterialien, Unterrichtsausfall, Lehrermangel. Wenn sich ein Ausbilder bei der Schulleitung beschwere, sei er "schnell weg vom Fenster".
Gegenüber der Bild bestritt die Berliner Polizei die Betrugsvorwürfe. Die Test-Serein seien erst im Dezember 2017 ausgetauscht worden. Es sei nicht bekannt, dass Inhalte aktueller Tests in größerem Umfang im Internet verfügbar seien.
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In den sozialen Netzwerken machte sich die Polizei über die Berichterstattung zu den Betrugsvorwürfen lustig. In einem nicht ernstgemeinten Tweet veröffentlichte sie ein Diagramm, in dem das konstant bleibende Betrugsniveau bei Tests von 1958 bis 2018 gezeigt sein soll.
Wir packen aus: "Geschummelt wurde schon immer, nur der Nachrichtenwert ist heute scheinbar höher." #ausgründen ^tsm pic.twitter.com/JJUq1O3V1I
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) 1. November 2018
Polizeipräsidentin Barbara Slowik kritisierte ebenfalls in einem Tweet die Polizeischüler, die sich mit dem Thema an die Medien gewandt hatten. Man brauche niemanden, der anonyme Behauptungen in der Öffentlichkeit aufstellt, sondern Azubis, "die sich mit uns über Probleme und Fakten austauschen".
„Wir brauchen niemanden, der anonym Behauptungen in der Öffentlichkeit aufstellt, die die große engagierte ehrliche Mehrheit in den Schmutz zieht. Wir brauchen Azubis, die sich mit uns über Probleme & Fakten austauschen.“ So unsere #Präsidentin Frau Slowik zu aktuellen Berichten. https://t.co/A9hCuP1wvs
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) November 1, 2018
Die Polizeiakademie war in den vergangenen Jahren wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Hauptgründe waren Fehlverhalten von Schülern und Lehrenden, mutmaßliche Verbindungen von Schülern zur organisierten Kriminalität sowie das niedrige Niveau der Ausbildung. Zugleich leidet die Polizei noch immer unter einem gravierenden Personalmangel. Vor wenigen Tagen wurde auch bekannt, dass 2.581 Berliner Polizisten im Jahr 2017 durch Gewalt gegen Einsatzkräfte Verletzungen erlitten.
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