SPD-Chefin Nahles: Kein Sonderparteitag über Zukunft der Großen Koalition
"Wir haben uns untergehakt", sagt SPD-Chefin Andrea Nahles nach einer Klausurtagung der Parteispitze. Demonstrativ versammelt sie in der Zentrale viele Parteigrößen um sich herum. Die SPD will das Ruder herumreißen - ohne einen Sonderparteitag.
Es werde auch keinen vorgezogenen Parteitag geben, kündigte Parteichefin Andrea Nahles nach der Vorstandsklausur am Montag in Berlin an. Eine sehr große Mehrheit im Vorstand habe ein solches Verfahren abgelehnt.
2019 soll über Verbleib in der Großen Koalition entschieden werden
Die SPD hatte bisher angekündigt, nach der Hälfte der Legislaturperiode - also im Herbst 2019 - über einen Verbleib in der großen Koalition zu entscheiden. Juso-Chef Kevin Kühnert hatte zuletzt aber gefordert, die Entscheidung vorzuziehen. Auch die schleswig-holsteinische SPD hatte am Wochenende auf einem Landesparteitag die Forderung nach einem Sonderparteitag beschlossen.
Nahles sagte, die SPD strebe bis Dezember einen Klärungsprozess in der Großen Koalition an. Es solle geklärt werden, wie es konkret im Stil als auch bei konkreten Projekten weitergehe. Mit Blick auf das Rennen in der CDU um den Parteivorsitz sagte Nahles:
Wir machen die Zukunft und das, was wir uns vorgenommen haben, nicht davon abhängig, was jetzt entschieden wird in der Union.
Die Arbeit der schwarz-roten Koalition war in den vergangenen Monaten von Konflikten begleitet. Dazu zählte auch ein schwerer Streit zwischen CDU und CSU über die Migrationspolitik.
SPD steht laut Nahles für gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die SPD-Chefin, die nach Wahlschlappen in Hessen und Bayern intern unter Druck steht, sprach von einer "sehr intensiven" und konstruktiven Debatte im Vorstand. "Wir haben uns untergehakt. Wir setzen auf die Kraft des Zusammenhalts." Die SPD sei die politische Kraft, die wie keine andere für gesellschaftlichen Zusammenhalt stehe.
Es braucht eine starke SPD", so Nahles.
Die Partei steckt aktuell aber im Umfragetief.
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Als konkrete Themen nannte Nahles den Kampf gegen Kinderarmut, eine bessere Bezahlung von Pflegekräften, die Wohnungsnot in Großstädten und die Mindestrente. "Wir haben viel zu tun", so SPD-Chefin. Die Partei müsse außerdem klarer in ihren Botschaften werden.
(dpa/rt deutsch)
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