Umfrage: Mehrheit der Deutschen will vollständigen Abzug der US-Truppen
Fast jeder zweite Deutsche ist für einen Abzug der knapp 35.000 noch immer in Deutschland stationierten US-Soldaten. Das Ergebnis kommt pünktlich am ersten Tag des NATO-Gipfels. In Brüssel werden zu diesem Anlass US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel aufeinander treffen. Und der US-Präsident wird wieder Druck auf Europa macht, die Rüstungsbudgets höher zu schrauben, um weiterhin "militärischen Schutz" zu erhalten.
Doch eine YouGov-Umfrage für die Nachrichtenagentur dpa ergab, dass die Mehrheit der Deutschen den Abzug der US-Truppen durchaus begrüßen würde. Der Anfang Juli durchgeführten Umfrage zufolge plädierten 42 Prozent für den Abzug und nur 37 Prozent wünschten sich, dass die amerikanischen Truppen in Deutschland bleiben, während 21 Prozent keine Angaben machten.
Besonders stark wird ein Truppenabzug von den Wählern der Linken (67 Prozent), der AfD (55 Prozent) und der Grünen (48 Prozent) befürwortet. Dahinter folgen SPD (42 Prozent) und FDP (37 Prozent). Aber selbst von den Anhängern der Unions-Parteien will mindestens jeder Dritte (35 Prozent) keine amerikanischen Soldaten mehr im Land haben.
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Friedensaktivisten weisen immer wieder auf die Beteiligung des Bundesrepublik an völkerrechtswidrigen Angriffskriege der USA hin. Und auch das deutsche Grundgesetz besagt nach Artikel 26, dass "Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten", verfassungswidrig sind. Dennoch ist Deutschland auch lange nach Ende des Kalten Krieges noch immer weltweit (nach Japan) der zweitgrößte US-Militärstandort außerhalb der USA.
Im Vorfeld des NATO-Gipfels kamen Spekulationen auf, die USA könnten ihre Truppenstärke in Deutschland reduzieren, um ihrer Verärgerung über vermeintlich zu geringe deutsche Militärausgaben Ausdruck zu verleihen. Dies hätte US-Präsident Trump bei einem Gespräch von Vertretern des Weißen Hauses mit Militärs geäußert, berichtete die Washington Post unter Berufung auf Regierungskreise.
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