Deutschland

Früher Topjob, mittlerweile prekär: Das Leiden junger Akademiker

Eine akademische Karriere in Deutschland ist heutzutage gar nicht so einfach und auch nicht mehr so prestigeträchtig wie vor noch zwanzig Jahren. Paradoxerweise hat sich einer der angesehensten Berufe in einen der prekärsten verwandelt.
Früher Topjob, mittlerweile prekär: Das Leiden junger AkademikerQuelle: www.globallookpress.com

Die Gründe dafür sind vielfältig, vor allem die immer stärkere Tendenz unter deutschen Hochschulen, den wissenschaftlichen Nachwuchs auf Zeit einzustellen, verunsichert Jungwissenschaftler. Aus dem dritten „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs 2017“ geht hervor, dass Jungakademiker immer öfter zu Leiharbeitern an Hochschulen werden. In Zahlen ausgedrückt: Die überwiegende Mehrheit (93 Prozent) wissenschaftlicher Mitarbeiter unter 45 Jahre sind an deutschen Hochschulen nur befristet eingestellt.

 Doch schon im Jahr 2014 stellte die Kultusministerkonferenz in der Studie „Situation und Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses“ fest, dass befristete Arbeitsverträge junge Akademiker verunsichern und ihre Forschung beeinträchtigen. Damals lagen die Zahlen noch bei 86 Prozent. Wie die neuen Zahlen belegen, hat sich die Situation seitdem noch weiter verschlechtert. Die durchschnittliche Vertragslaufzeit beträgt seit 2009 ein bis zwei Jahre.

Laut der Kultusministerkonferenz 2014 wirken sich die „prekären Beschäftigungsverhältnisse“ der akademischen Fachkräfte generell negativ auf ihre Motivation und Leistungsfähigkeit aus. Das führt dann zunehmend zu der Abwanderung der Spitzenwissenschaftler in andere Sektoren. Gerade in der Privatwirtschaft haben Akademiker bessere Chancen auf eine unbefristete Stelle.

Akademische Angestellten befinden sich permanent unter Druck, was verhindert, dass sie sich voll und ganz auf ihre Forschung konzentrieren können.

Eine planbare Karriere und effiziente Forschung sind so nicht möglich. Nachwuchsforscher verbringen ihr Leben zunehmend damit, zwischen verschiedenen befristeten Forschungsprojekten hin- und hergerissen zu sein. Das Problem betrifft aber nicht nur akademischen Umfeld - die Aussichten sind auch für die Gesellschaft düster. Mit so einem Trend gefährdet Deutschland die Qualität der Lehre und somit - seine Zukunft und Innovationskraft.

Doch das Problem betrifft nicht nur wissenschaftliche Mitarbeiter in Deutschland, sondern auch ihre Kollegen im US-amerikanischen und britischen Raum. Nach den neuesten Daten des Amtes für Hochschulstatistik (the Higher Education Statistics Agency, Hesa) im Vereinigten Königreich sind inzwischen mehr als ein Drittel der akademischeren Fachkräfte befristet beschäftigt. Darüber hinaus werden in der amtlichen Personalstatistik die 82.000 Akademiker, die auf Stundenlohn-Basis beschäftigt sind, nicht erwähnt, so dass die tatsächlichen Zahlen viel höher sein dürften.

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