Deutschland

Dingolfing: Anschlag auf Weihnachtsmarkt geplant?

Sollte auch dieses Jahr ein Auto in einen Weihnachtsmarkt rasen? Festnahmen in Bayern legen das nahe. Zwei Araber und drei Nordafrikaner sind verdächtig, einen solchen Anschlag geplant zu haben, tief in Niederbayern, in Dingolfing.
Dingolfing: Anschlag auf Weihnachtsmarkt geplant?© Urheberrechtlich geschützt

Die Meldung kam mit ungewöhnlicher Verzögerung: Bereits am Freitag wurden in Bayern fünf Männer festgenommen, die einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt geplant haben sollen. Es handelt sich dabei um einen 56-jährigen Ägypter, einen 37-jährigen Syrer und drei Marokkaner, 22, 28 und 30 Jahre alt.

Laut Mediengruppe Bayern (ein Medienkonzern, zu dem unter anderem die Passauer Neue Presse und die Mittelbayerische Zeitung gehören) soll die Festnahme in der Nähe des Grenzübergangs Suben erfolgt sein, was die Frage aufwirft, ob das Ziel der Männer eventuell in Österreich gelegen haben könnte. Dafür spräche auch, dass die Märkte in unmittbarer Nähe, in Dingolfing und in Landau, bereits am 7. Dezember wieder endeten.

Dingolfing ist übrigens keine ländliche Idylle, sondern der größte Produktionsstandort von BMW mit mehr als 18.000 Mitarbeitern; die Stadt mit gerade einmal 20.000 Einwohnern lebt also vom Fahrzeugbau.

Die Festgenommenen wurden am Samstag dem Haftrichter vorgeführt und vier davon befinden sich seitdem in Untersuchungshaft, einer in Präventivgewahrsam. Geplantes Tatwerkzeug soll ein Fahrzeug gewesen sein.

Der festgenommene Ägypter soll als Vorbeter einer Moschee in der Region Dingolfing-Landau die Anschlagspläne initiiert haben. Dabei dürfte es sich um eine informelle Moschee handeln; die beiden bekannten Moscheen in der Region gehören zur DITIB und haben dementsprechend türkische Vorbeter. Die meisten Moscheen in Deutschland sind als eingetragene Vereine organisiert, die sich dann einem Dachverband zuordnen. Neben den beiden DITIB-Moscheen gibt es dort keine weiteren islamischen Vereine.

Die Informationen über die Pläne der Gruppe scheinen vom Landesamt für Verfassungsschutz zu stammen; interessanterweise wird explizit – so etwa vom Bayerischen Rundfunk – erklärt: "Ein ausländischer Nachrichtendienst war nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft nicht involviert"; damit wird die Behauptung der Bild dementiert, nach der ein "ausländischer Geheimdienst den entscheidenden Hinweis geliefert haben" soll.

Informationen über den Aufenthaltsstatus der fünf Tatverdächtigen sind bisher nicht bekannt. Der Syrer dürfte als Flüchtling eingereist sein; die Marokkaner könnten sogar ausreisepflichtige, abgelehnte Asylbewerber sein. Nachdem die Festnahme bereits am Freitag erfolgt ist, liegen diese Informationen den Behörden längst vor.

Ungewöhnlich ist, dass die Festnahme zwar bereits am Freitag erfolgte, aber erst am Samstagnachmittag kurz vor 14 Uhr die erste Meldung darüber in der Bild auftauchte; alle anderen Medien folgten im Laufe des Abends. Erst danach wurde der Fall von der Generalstaatsanwaltschaft München bestätigt, die nach wie vor keine Presseerklärung dazu auf ihrer Seite hat. In anderen Fällen in den vergangenen Jahren erfolgten die Festnahmen meist schon unter Einbeziehung der Medien.

Nach den Berichten meldete sich auch Bayerns Innenminister Joachim Hermann zu Wort und erklärte, "dank der hervorragenden Zusammenarbeit unserer Sicherheitsbehörden" hätten "in kürzester Zeit mehrere Tatverdächtige festgenommen und damit ein potenziell islamistisch motivierter Anschlag in Bayern verhindert werden" können. Das belege "eindrucksvoll die gute Reaktions- und Leistungsfähigkeit unserer Sicherheitsbehörden."

Mehr zum Thema – "Angst wird immer bleiben" – Magdeburger Weihnachtsmarkt eröffnet ein Jahr nach tödlichem Anschlag

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.