Deutschland

Bei AfD-Sieg: Jan Böhmermann will Deutschland verlassen

Im Fall einer Regierungsübernahme durch die AfD will Jan Böhmermann Deutschland verlassen. Das erklärte der ZDF-Moderator in einem Interview, in dem er sich für ein Verbot der AfD aussprach. Zudem fordert der staatlich gesponsorte "Satiriker" eine harte Regulierung sozialer Medien, die er als "braunes Loch" bezeichnete.
Bei AfD-Sieg: Jan Böhmermann will Deutschland verlassen© Urheberrechtlich geschützt

Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann kündigte an, bei einem Wahlsieg der AfD aus Deutschland auszuwandern. Das sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, als er gefragt wurde, ob er auch wie "viele Menschen" überlege, im Fall einer Regierungsübernahme durch die AfD das Land zu verlassen.

"Darüber habe ich beim Podiumsgespräch mit [Kulturstaatsminister] Wolfram Weimer auch geredet", leitete Böhmermann seine Antwort ein. "Er wollte mir das erst nicht glauben", fuhr Böhmermann fort, es sei aber die Wahrheit: "Meine Kolleginnen, Kollegen und ich, also wir öffentlichen Menschen, wir laufen voran mit unseren Visagen – und wir bekommen es dann auch ab", begründete der 44-Jährige, warum er Deutschland im Fall eines AfD-Wahlsiegs den Rücken kehren will. 

Wohin die Reise in einem solchen Fall gehen soll, wollte er nicht sagen, da er ja "nicht gefunden werden" wolle.

Damit es dazu gar nicht erst kommt, machte sich der Moderator der ZDF-Sendung "Magazin Royale" erneut für ein Verbot der AfD stark. Er sei "unbedingt" für ein Verbotsverfahren, unabhängig von dessen Erfolgsaussichten. "Wir sollten das dringend erforderliche Verbotsverfahren nicht nur unter dem Angsthasen-Blickwinkel betrachten: Klappt das oder nicht? Wir sollten den Rücken durchdrücken und sagen: Wir, die wehrhaften, mutigen Demokraten, werden das natürlich schaffen", so Böhmermann.

"Wir sind doch keine Weicheier!", stellte der Moderator, der Deutschland aus Frucht vor einem AfD-Wahlsieg zu verlassen bereit wäre, in diesem Zusammenhang fest. 

In dem Interview forderte Böhmermann zudem eine "harte Regulierung" sozialer Medien. Deren Plattformen müsse man "zwingend regulieren" und wie Medienkonzerne und Verlage behandeln, die gewerbsmäßig Inhalte verbreiten. Bis es dazu komme, sollten Politiker, Behörden und alle staatlich finanzierten Institutionen soziale Medien "umgehend" verlassen. "Warum hängen Staatssekretäre und Bürgermeisterinnen auf Twitter herum? Warum sind Abgeordnete auf TikTok?,

fragte Böhmermann rhetorisch. 

Er selbst sei schon lange nicht mehr in sozialen Medien aktiv. "Trotzdem schwappt es ja rüber: Was in dem braunen Loch passiert, wird von einigen Medien dann skrupel- oder kenntnislos ungeprüft weiterverbreitet, diese Berichterstattung wird dann wiederum von etablierteren Medien aufgegriffen und erneut zurückgespielt." Und das sei laut Böhmermann eine "Todesspirale". 

Er stimme in der Frage der strengeren Regulierung mit Kulturstaatsminister Weimer überein. In diesen Zeiten müsse man "exotische politische Allianzen eingehen", begründet Böhmermann. Er nehme daher, was er kriegen könne. "Meine Unterschrift bekommt jeder in dieser Frage, auch Wolfram Weimer! Medienpolitik ist jetzt wichtiger als Kulturpolitik", so der selbst ernannte Satiriker. 

Kulturstaatsminister Weimer ist gegenwärtig in einen Skandal verwickelt, bei dem es um die Käuflichkeit von Politikern und die Einflussnahme auf die Regierungspolitik geht – ein Skandal, der der AfD weiteren Zulauf verschaffen dürfte. 

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