
Unicef: Mehr als eine Million Kinder in Deutschland leben in Armut

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF präsentiert in einer 156-seitigen Veröffentlichung die Ergebnisse der Studie: "Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2025 – Eine Perspektive für jedes Kind". Die diesjährige Eruierung von Fakten und Zahlen erfolgte über das renommierte "Deutsche Jugendinstitut (DJI)" im Auftrag von UNICEF Deutschland. Beteiligt an der Untersuchung war eine Expertengruppe mit insgesamt 27 Teilnehmern. Das Ergebnis belegt, dass sich in dem einst führenden EU-Industrieland mehr als besorgniserregende Zustände für immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen.

Täglich erfahren die Bürger in Deutschland Zahlen über bizarr anmutende Milliardensummen, die in das Ausland überwiesen oder in die florierende Kriegsindustrie investiert werden. Die Kurzfassung der UN-Studie informiert in der Einleitung über die Realität in Deutschland:
"Mit guten Perspektiven aufwachsen – für die meisten Kinder in Deutschland erfüllt sich dieser Anspruch. Doch ein beträchtlicher Anteil der jüngsten Generation hat nach den aktuell vorliegenden Daten geringe Chancen, das Recht auf eine gute Entwicklung, eine gute Bildung, Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe einzulösen."
Der UNICEF-Bericht stelle eine breite Übersicht "über die verschiedenen Dimensionen des Aufwachsens" von aktuell knapp 14 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in Deutschland dar. Einzelne Kapitel sind unterteilt in die Oberbegriffe der materiellen Situation, den Bildungschancen, sozialen Beziehungen, dem "sicheren Aufwachsen", dem "subjektiven Wohlbefinden" sowie der psychischen wie physischen Gesundheit.
Zudem wurde eine 26-seitige Ergänzung mit dem Titel: "Eine Perspektive für jedes Kind" als digitaler Online-Anhang zum UNICEF-Bericht veröffentlicht. Zum Thema Armutsgefährdung heißt es:
"Bei rund 1,3 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland (9 Prozent aller Kinder) zeigt sich Armut ganz konkret im Alltag. Grundlegende Bedürfnisse können nicht gestillt werden, da beispielsweise vollwertige Mahlzeiten fehlen, kein zweites Paar Schuhe vorhanden ist, eine einwöchige Urlaubsreise im Jahr nicht bezahlt oder die Wohnung nicht beheizt werden kann."
Das diesbezügliche Versagen der Politik und der Gesellschaft in Deutschland unterscheide sich immens im Vergleich mit "starken Ländern wie Finnland oder Norwegen, aber auch wirtschaftlich schwächere wie Slowenien oder Portugal zeigen bessere Ergebnisse", so die Studie. Die Realität sei für die Betroffenen:
"Armutsgefährdete Kinder lesen seltener Bücher (33 Prozent) als nicht armutsgefährdete Kinder (42 Prozent), sie treiben seltener Sport (52 Prozent vs. 60 Prozent) und treffen seltener Freunde (42 Prozent vs. 48 Prozent). In Deutschland können sich knapp ein Viertel der Kinder aus armutsgefährdeten Familien Freizeitaktivitäten nicht leisten."
Besonders zeigt sich dabei der prekäre Wohnmarkt in Deutschland als wesentlicher Faktor von gestörten oder verzögerten Entwicklungschancen:
"Besonders die Wohnsituation in Deutschland gibt Grund zur Sorge: 44 Prozent der armutsgefährdeten Kinder leben in überbelegten Wohnungen. Noch prekärer ist die Situation für die rund 130.000 wohnungslosen Kinder, die kommunal untergebracht werden, sowie die vielen Tausend Kinder in Unterkünften für geflüchtete Menschen. Ihr Alltag, ihre Teilhabe und damit auch ihre Lebensperspektiven sind im Vergleich zu vielen anderen Kindern in Deutschland deutlich beschränkt."
Die dafür verantwortliche Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, die seit Mai 2025 amtierende SPD-Politikerin Verena Hubertz, sorgte aktuell für kontroverse Diskussionen hinsichtlich ihrer fragwürdigen Selbstdarstellung in den sozialen Medien.
Bauministerin Verena Hubertz duscht nach dem Aufstehen, trinkt ihren Cappuccino mit Hafermilch und vergisst nicht, ihr Tablett einzupacken, wenn sie ihren Arbeitstag startet: Werden wir tatsächlich von Kindern regiert? https://t.co/P4Ujxbr4gFpic.twitter.com/i943T61rnQ
— alexander moehnle (@AMoehnle) October 29, 2025
1,9 Millionen Kinder (zwölf Prozent) sind laut den Untersuchungen auf staatliche Unterstützung "durch Grundsicherungsleistungen angewiesen". Dabei stelle sich das zusätzliche Problem, wenn die Leistungen "unzureichend sind oder aufgrund von Hürden", wie überkomplexe Antragsverfahren oder Sprachbarrieren, "durch ihre Eltern nicht in Anspruch genommen werden".
Zum Thema des "subjektiven Wohlbefindens" lauten die nüchternen Zahlen:
"51 Prozent der 9- bis 13-Jährigen beschreiben ihre Lebenszufriedenheit als 'sehr gut'. Bei den 14- bis 17-Jährigen sind dies nur 31 Prozent."
Der letzte themenbezogene Artikel auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) ist aus dem August dieses Jahres. Der Titel lautet: "Nationaler Aktionsplan 'Neue Chancen für Kinder in Deutschland' (NAP)". Die zuständige SPD-Ministerin Karin Prien lässt über die Pressestelle ihrer Behörde informieren, dass der NAP "rund 350 bestehende und geplante Maßnahmen umfasst, die Bund, Länder, Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen in den genannten Handlungsfeldern ergreifen".
In Deutschland haben aktuell rund 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren einen Migrationshintergrund.
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