Daten, welche Daten? Der nächste Skandal des Paul-Ehrlich-Instituts in der "Corona-Aufarbeitung"

Von Bernhard Loyen
Die wesentlichen Aufdeckungen und Enthüllungen zu den Themen der mutwilligen Nötigung von Politik und zuarbeitenden Medien in drei langen Jahren, der rigiden inhumanen Maßnahmenpolitik mit Ansätzen totalitärer Neigungen und Absichten sowie dem selbstverständlichen Agieren, also Zuarbeiten, eines Großteils der Wissenschaft in der sogenannten "Corona-Krise", verdanken interessierte Bürger auch weiterhin rein der Hartnäckigkeit von Bloggern und Journalisten aus dem Spektrum der alternativen sowie sozialen Medien.
Seit Jahren federführend ist dabei Bastian Barucker, der mit dem im August erschienenen Buch: "Vereinnahmte Wissenschaft - Die Corona-Protokolle des Robert-Koch-Instituts" in kollegialer Zusammenarbeit mit dem Journalisten Paul Schreyer (Multipolar) und der Bloggerin Aya Velázquez ein wichtiges Zeitdokument zur Aufarbeitung veröffentlicht hat.
Barucker präsentiert nun in einem aktuellen Substack-Artikel den jüngsten Skandal hinsichtlich des irrsinnigen Treibens wesentlicher Stützen der "Corona-Krise". Neben dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) unter jeweiliger Leitung von Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) sowie dem Robert Koch-Institut (RKI) muss das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als wichtiger Hintergrundakteur der größten politisch initiierten Gesellschaftskrise in den letzten Jahrzehnten genannt werden.
Das PEI hat die Funktion eines "Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel", ist damit eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des BMG und hat seine Geschäftsstelle weit weg vom Regierungsviertel in Berlin im hessischen Langen. Einleitend informiert Barucker zum jüngsten Skandal:
"Das für die Überwachung der Impfstoffsicherheit zuständige Gremium im Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat angeblich über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren – nämlich ausgerechnet während der massiven nationalen Corona-Impfkampagne – kein einziges Protokoll angelegt. Dies ergab meine Anfrage an die dem Gesundheitsministerium unterstellte Behörde."
Rückblick: In den Jahren 2020 und 2021 existierten staatlich eingeforderte, von der Politik und Nudging-Experten erdachte und eingesetzte sogenannte "Quarantäne-Kontrolleure". Es galt, verdächtige Bürger nach einem mehr als fraglichen und nichts aussagenden "positiven Corona-Test" und damit verordneter "Heimquarantäne" zu gängeln, zu maßregeln, zu kontrollieren und zu disziplinieren. Wer zu diesem Zeitpunkt die forcierte Überwachung und Kontrolle einer totalitär anmutenden Politik samt Wissenschaft und Biotech/-Pharmaindustrie einforderte, machte sich sehr schnell verdächtig und unbeliebt. Nicht nur bei den Betroffenen, sondern quer durch die Gesellschaft bis hinein ins Private. Es folgte die breit dokumentierte gesellschaftliche Ächtung bis hin zum Berufsverlust sowie in Härtefällen juristische Ermittlungen samt Geldstrafen bis hin zu Gefängnis.
Barucker erklärt zu seinem Ansatz der Anforderung von PEI-Daten gemäß dem Informationsfreiheitsgesetz, dass "die bahnbrechenden Erkenntnisse" aus den Protokollen des Corona-Krisenstabs des RKI ausschlaggebend waren. Der Blogger erläutert zur hysterischen "Impf-Diskussion" jener Jahre:
"Da das RKI jedoch nicht hauptsächlich mit der Erfassung von Impfnebenwirkungen befasst ist, war davon auszugehen, dass die verschiedenen Gremien des Paul-Ehrlich-Instituts insbesondere die Sicherheit der Corona-Impfkampagne regelmäßig evaluierte. Von den angeforderten Protokollen des genau dafür zuständigen Fachgebiets erhoffte ich mir einen Einblick in die Einschätzungen der Fachleute."
Was folgte, war die bekannte Strategie des Mauerns und Verzögerns. Die Verweigerungshaltung obsiegte über Willen zur und Unterstützung der Aufklärung. Nach Wochen juristischer Auseinandersetzung, beginnend im Juni dieses Jahres, erhält Barucker die "allerdings nur wenig glaubhafte Erklärung für den eingeschränkten Umfang" eines ersten Schriftsatzes:
"Die im Anhang übermittelten amtlichen Unterlagen umfassen die Sitzungsprotokolle für den Zeitraum vom 01.01.2019 bis zum 31.07.2025. Für den Zeitraum vom 20.02.2020 bis zum 19.06.2023 liegen dem Paul-Ehrlich-Institut keine schriftlichen Protokolle vor. Auf die Erstellung schriftlicher Protokolle wurde innerhalb dieses Zeitraums verzichtet, da aufgrund der außergewöhnlich hohen Arbeitsbelastung während der Pandemie die Ressourcen vorrangig auf die Erledigung der Amtsaufgaben konzentriert wurden und die fakultative Dokumentation der Sitzungen daher zurückgestellt wurde."
Man könnte diese Darlegung auch als frech oder anmaßend bezeichnen, zumindest aber als erkenntnisreich oder skandalös. Ob diese Rechtfertigung als unbedingt glaubwürdig bezeichnet werden kann, obliegt wie so oft bei dem Thema dem Betrachter. Erneut, wie bei den RKI-Protokollen, würde eine erweiterte Darlegung des vorhandenen Materials und Baruckers Ausführungen dazu den Rahmen des Artikels sprengen. Der Blogger verweist jedoch auf den parallel verlaufenen zweiten aktuellen PEI-Skandal:
"Trotzdem lohnt ein Blick in die mir überlassenen Protokolle, da es in der Zeit nach dem 19. Juni 2023 auch um die bis heute nicht veröffentlichten Daten aus der SafeVac-2.0 App sowie um den Umgang mit Impfnebenwirkungs-Verdachtsfellmeldungen geht."
Zu diesem Thema informiert das Portal Multipolar in einem sehr interessanten langen Artikel vom 25. August dieses Jahres:
"SafeVac-App: Warum werden amtliche Daten zur Impfstoffsicherheit geheim gehalten? Das Paul-Ehrlich-Institut lancierte im Dezember 2020 eine eigene Studie zur aktiven Überwachung der Sicherheit der Corona-Impfstoffe. Ergebnisse wurden aber bis heute nicht veröffentlicht. Die Behörde und das Bundesgesundheitsministerium mauern."
In diesem Falle klagt die Anwältin und ehemalige Richterin Franziska Meyer-Hesselbarth seit mehr als drei Jahren auf Herausgabe der Daten. Zur kurzen Erinnerung zu dieser Thematik. Das PEI informierte im September 2022 auf seiner Website:
"Als Teilnehmende an einer Beobachtungsstudie können Geimpfte mit der Smartphone-App SafeVac 2.0 digital darüber berichten, wie sie ihre Impfung gegen COVID-19 vertragen haben. Die SafeVac 2.0-Studie geht nun in die Schlussphase [...]"
Die Zwischenüberschriften im Multipolar-Artikel offenbaren die Blockadehaltung und das bewusste Manipulieren der PEI-Verantwortlichen:
- PEI 2022: Datenauswertung durch "Dritte" [wie Meyer-Hesselbarth, B. Loyen] könnte zu "Verzerrung der Ergebnisse" führen
- Ausbleibende Interimsanalysen und eine fragwürdige Zwischenauswertung
- PEI 2023: SafeVac 2.0 Daten unterliegen "Schutz des geistigen Eigentums"
- PEI 2024: keine Veröffentlichung wegen "technisch unerwarteter Herausforderungen"
- 2025: Hat das PEI vor Gericht falsche Angaben gemacht?
Der Artikel endet "mit brisanten offenen Fragen". Barucker resümiert am Ende seines Artikels:
"Fest steht bereits, dass eine derart intransparente Arbeitsweise, die eine Nachvollziehbarkeit der Arbeit des Fachbereichs während der Corona-Jahre unmöglich macht, das Vertrauen in das Paul-Ehrlich-Institut – welches den wichtigen amtlichen Auftrag hat, die Sicherheit von Medikamenten und Impfstoffen sorgfältig zu überwachen – nachhaltig untergräbt."
Der Journalist ist dabei bekannt und geschätzt für seine moderaten, sachlichen Formulierungen. Beide PEI-Skandale müssen jedoch zusammenfassend als exemplarische Verweigerungshalterung von Tätern bewertet werden. Täter in dem Sinne, das ein ausufernder Machtmissbrauch seitens der Politik sowie großer Teile der Wissenschaft und der Medien nur durch einen geringeren Prozentsatz der Bürger und deren aufrechtes Bewusstsein samt Kampf um die Existenz von ausgehebelten Grundrechten in diesen bizarren Jahren aufgehalten werden konnte.
Ex-PEI-Chef Klaus Cichutek ist wie sein Ex-RKI-Kollege Lothar Wieler vorerst unbehelligt und im Dezember 2023 strategisch abgetaucht, erhielt jedoch im Januar 2024 dann doch noch die polierte Belobigung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Form des Bundesverdienstkreuzes.
Auch rund zwei Jahre nach dem Ende der "Corona-Krise" wurde nicht ein verantwortlicher Akteur, nicht ein Täter oder Erfüllungsgehilfe juristisch belangt. Diese skandalöse Realität ist die blutbefleckte Sperrspitze eines noch jahrzehntlangen andauernden Aufarbeitungsprozesses.
Mehr zum Thema – Corona-Aufarbeitung: PEI-Chef Cichutek macht die Fliege, Minister Lauterbach ist zufrieden
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