Deutschland

NATO erhält Westfälischen Friedenspreis 2026

Eine Jury aus Politik und Wirtschaft, federführend dabei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, ehrt das NATO-Militärbündnis mit dem Westfälischen Friedenspreis 2026. Das "Verteidigungsbündnis" stehe laut Begründung für eine "regelbasierte Sicherheitsarchitektur, die Konflikte eindämmt" und "Eskalationen vorbeugt".
NATO erhält Westfälischen Friedenspreis 2026Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu/Kontributor

Die "Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL)" hat sich in Absprache mit der zugehörigen Jury, der "Persönlichkeiten" aus Politik und Wirtschaft angehören, entschieden, den diesjährigen Westfälischen Friedenspreis an das "Verteidigungsbündnis NATO" zu vergeben. Die Ehrung wird alle zwei Jahre verliehen. In der Jury und dem zugehörigen Gremium sitzen neben dem Bundespräsidenten auch der Transatlantiker und Ex-Minister Sigmar Gabriel, Grünen-Politiker Cem Özdemir und Bundeskanzler Friedrich Merz. Laut Mitteilung würdigt die WWL mit der Preisvergabe "die kontinuierliche Friedensarbeit der NATO".

Die WWL vergibt den Preis seit 1998 an Persönlichkeiten und Organisationen, "die sich um den Frieden in Europa verdient gemacht haben". In der Jury beraten sich laut Webseite "hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft" alle zwei Jahre zur Vergabe des Preises und zur Auswahl der Friedenspreisträger. Die Ehrung ist mit 100.000 Euro dotiert, wird aber mit einem zweiten Preisträger geteilt. In diesem Jahr handelt es sich hierbei um die "Jugendorganisation socioMovens", eine kirchennahe Organisation, die in Mittel- und Osteuropa aktiv ist und dort "soziales Engagement von Jugendlichen, europäische Verständigung und werteorientierte Jugendkultur fördert".

In der WWL-Pressemitteilung heißt es zu den Gründen des diesjährigen Preisträgers:

"Die NATO steht seit mehr als sieben Jahrzehnten als Bündnis für eine regelbasierte Sicherheitsarchitektur, die Konflikte eindämmt, Eskalation vorbeugt und Zusammenarbeit stärkt. Die Erweiterung um Finnland und Schweden stärkte die Stabilität Europas und folgte dem Prinzip freiwilliger Partnerschaft souveräner Staaten."

Die WWL will mit dem Preis jedoch nicht nur die NATO ehren, sondern explizit auch deren Generalsekretär Mark Rutte. Er sei "eine Führungspersönlichkeit, die in Zeiten geopolitischer Spannungen Pragmatismus, Geschlossenheit und Maß verkörpert", begründete die WWL ihre Entscheidung. Die NATO habe unter Rutte, der das Amt seit Oktober 2024 innehat, "den Kurs der Geschlossenheit fortgesetzt und neue Akzente in der europäischen Sicherheitsarchitektur gesetzt". 

Wörtlich heißt es dann zu einem weiteren Entscheidungsgrund:

"Verantwortungsvolle Unterstützung der Ukraine: Die NATO koordiniert Hilfe im Rahmen des Völkerrechts – solidarisch, aber ohne selbst Konfliktpartei zu werden."

WWL-Vorsitzender Reinhard Zinkann wird vom WDR mit den Worten zitiert:

"Nur gemeinsam mit unseren Verbündeten können wir in Europa Frieden ermöglichen."

Der Politikwissenschaftler Professor Johannes Varwick kommentierte auf X zur Mitteilung:

"Dass die NATO den Preis des Westfälischen Friedens 2026 bekommt ist nach dem Friedenspreis für Schlögel und Applebaum ein weiterer Tiefpunkt politischer Kultur. What’s next? Rheinmetall?"

Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Václav Havel, Helmut Kohl, Kofi Annan und zuletzt im Jahr 2025 Emmanuel Macron und Margot Friedländer. Die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe kündigt in einer undatierten Mitteilung für die Preisverleihung im kommenden Jahr "eine große Feier im Rathaus des Westfälischen Friedens in Münster" an.

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