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Deutschland: Vogelgrippe führt landesweit zum Tod von Zehntausenden Tieren, darunter auch Kraniche

Eine Vogelgrippe ungeahnten Ausmaßes breitet sich derzeit im Bundesgebiet ungewöhnlich stark aus. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg hat sie dieses Mal in Rekordzeit so viele Wildvögel getötet wie noch nie – vor allem Kraniche. Zuchtbetriebe müssen landesweit Zehntausende Tiere vorsorglich töten.
Deutschland: Vogelgrippe führt landesweit zum Tod von Zehntausenden Tieren, darunter auch KranicheQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Eine landesweite Vogelgrippe sorgt vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft für Sorgenfalten bei den Geflügelzüchtern. Bundesweit infizieren sich dabei aktuell ungewöhnlich viele Vögel mit Vogelgrippe. In Baden-Württemberg wurden vorsorglich in einem Betrieb 15.000 Tiere getötet, im Landkreis Märkisch-Oderland sollen sogar rund 85.000 Tiere in zwei Geflügelbetrieben aufgrund der Vogelgrippe getötet werden. Das zuständige Bundesministerium habe laut Medien zudem bei der EU den Antrag gestellt, "die Obergrenze von Entschädigungszahlungen für wertvolle Tiere, die gekeult werden müssen, von 50 Euro auf bis zu 110 Euro hochzusetzen". In den letzten Tagen starben zudem Tausende Kraniche und fielen wortwörtlich vom Himmel. 

Der letzte große Vogelgrippe-Ausbruch in Deutschland vor der aktuellen landesweiten Situation war im Winter 2020/2021. Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Dabei muss differenziert werden zwischen einer aggressiven, tödlichen Grippe für gefährdete Tiere und der sogenannten Geflügelpest. Der rbb erklärt dazu:

"Bei den Begriffen muss man unterscheiden: Wenn von Vogelgrippe die Rede ist, geht es um alle Infektionen mit sogenannten aviären Influenzaviren in Vögeln. Aviär kommt von avis – lateinisch für Vogel. Das ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt im wilden Wasservogel hat (...) Der Begriff Geflügelpest bezeichnet ausschließlich die durch hochpathogene Subtypen verursachten schweren Verlaufsformen. Hochpathogen weist auf die besondere Schwere und das Potenzial hin, ganze Bestände in kurzer Zeit stark zu dezimieren."

Laut Informationen des zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts sind demnach bisher 2.000 Kraniche "auf ihrem jährlichen Herbstzug in deutschen Rastgebieten an dem Virus gestorben", so der MDR berichtend. Die ARD-Tagesschau erklärt zu den Dynamiken:

"Inzwischen wurden auch Großbetriebe mit Legehennen und Mastputen von dem Virus erfasst. Das bestätigte auch der Bundeslandwirtschaftsminister: 'Aktuell gibt es zahlreiche Ausbrüche, sowohl bei Wildgeflügel als auch bei Geflügelhaltungen', so Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer. Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) spricht unter Hinweis auf die aktuell hohe Dichte an Wildvögeln in den Zugkorridoren von einer dynamischen Entwicklung."

Laut dem NDR würden sich nun auch in Niedersachsen seit Mitte Oktober Ausbrüche in Betrieben häufen. Wegen der schnellen Ausbreitung der Vogelgrippe hat der Bundeslandwirtschaftsminister zu verstärkten Schutzmaßnahmen aufgerufen.

Die FLI-Präsidentin gab gegenüber tagesschau24 zu Protokoll, dass die "erhebliche Dynamik der Vogelgrippe" besorgniserregend sei. Und weiter:

"Jeden Tag werden neue Fälle bestätigt. Vor allem Bundesländer mit starkem Vogelzug sind betroffen, wie Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen."

Nach Informationen des FLI wurde die Vogelgrippe in allen Bundesländern bis auf Bremen nachgewiesen. Der rbb hat für die Region Berlin-Brandenburg einen Ticker eingerichtet.

Das Virus gilt laut Medien "als prinzipiell eher ungefährlich für den Menschen", so der NDR. Das Virus sei jedoch bei hoher Infektionsdosis auch auf den Menschen übertragbar. In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut zufolge demnach "noch kein entsprechender H5N1-Fall bekannt". 

Laut Bild-Informationen steigen situationsbedingt die Preise für Weihnachtsgänse. Der Chef des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft spricht von aktuellen Preisen "zwischen 20 Euro pro Kilo (für frische heimische Gänse) und Tiefkühlpreisen von rund 15 Euro". Die Preise für Importware aus Polen oder Ungarn liegen im Oktober zwischen elf und zwölf Euro.  

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