ZDF-Mitarbeiter beklagen interne Repressionen und fehlende "innere Pressefreiheit"

Das Medienmagazin Multipolar berichtet am 24. Oktober über merkwürdige Vorgänge im gebührenfinanzierten Zweiten Deutschen Fernsehen, die ein Licht darauf werfen könnten, warum der Sender seit Jahren einseitig und manipulativ berichtet: vor allem, aber nicht nur über den Ukraine-Konflikt.
Multipolar greift dabei ein Interview des ZDF-Journalisten Joe Sperling für den Focus auf. Darin warf Sperling seinem Arbeitgeber "interne Zensur" und "Abstrafung nicht-linientreuer Mitarbeiter" vor und behauptete, dass kritische Journalisten in der gebührenfinanzierten Anstalt ihre Karrieren riskieren. Abweichlern entziehe der Sender "die Produktionsmittel", unbequeme Mitarbeiter würden in weniger wichtige Abteilungen versetzt, so Sperling.
Er bezieht sich dabei auch auf eigene Erfahrungen: Ohne Begründung sei er nach 17 Jahren beim ZDF-Magazin frontal zum Boulevard-Magazin hallo deutschland versetzt und damit "kaltgestellt" worden.
In seinem Fall vermutet Sperling seine kritische Haltung zur Vertrauenswürdigkeit von Bildmaterial aus dem Ukraine-Krieg als Ursache für die "Strafversetzung". Außerdem hätten den Vorgesetzten seine Erkundigungen nach dem Umgang mit einem langjährigen Kollegen missfallen, der als Quelle zweier Geheimdienste enttarnt worden sei. Er sei aufgefordert worden, eine "Loyalitäts- und Schweigeerklärung" zu unterzeichnen, habe dies jedoch verweigert. Daraufhin sei im Sommer 2024 seine Versetzung von Berlin nach Mainz erfolgt.
Über die Themenwahl beim ZDF würden, kritisiert Sperling, nicht Korrektheit und Relevanz entscheiden, sondern Vorgaben aus der "Hierarchie". Mitarbeitern, die oft keine langfristigen Arbeitsverträge haben, fehle die "innere Pressefreiheit" ‒ viele schwiegen einfach.
Zuvor hatte ein anderer langgedienter ZDF-Journalist ähnliche Vorwürfe erhoben: Andreas Halbach, ebenfalls viele Jahre bei frontal. Halbach hatte in einer Sitzung des Landtags Nordrhein-Westfalen am 25. September der Mainzer Anstalt ebenso das Fehlen der "inneren Rundfunkfreiheit" vorgeworfen und später gar von "demokratiegefährdenden Strukturen" gesprochen. Halbach hielt seine Rede als Sachverständiger im Rahmen einer Ausschusssitzung zum 7. Medienänderungsstaatsvertrag.
Im Verlauf der Anhörung benannte Halbach zwei Beispiele für "Einschüchterungsversuche" gegenüber kritischen Stimmen innerhalb der Redaktion. Es geht dabei um einen WDR-Journalisten, dessen Arbeitsvertrag nach 23 Jahren gekündigt worden sei, und einen Journalisten des ZDF, der "strafversetzt" worden sei. Obwohl Halbach selbst den Namen nicht nannte, handelt es sich wohl um Joe Sperling, was dieser im Interview mit dem Focus nun einräumte.
Halbach hatte später in einem am 8. Oktober geführten Interview mit Cicero erklärt, er sei wegen seiner Kritik im Landtag nun selbst "kaltgestellt". Intern sei ihm vorgeworfen worden, "das Ansehen des ZDF beschädigt zu haben". Zudem sei ein Beschwerdeverfahren gegen ihn nach der ZDF-Leitordnung eingeleitet worden. Halbach sagte, dass er zwar formal noch in der Redaktion angestellt sei, die Redaktionsleitung aber eine Zusammenarbeit mit ihm verweigere.
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