Deutschland

"Stadtbild"-Aussage: Neubauer und "Radikale Töchter" mobilisieren gegen Merz

Bundeskanzler Friedrich Merz erfährt wegen seiner "Stadtbild"-Aussage geballte Kritik. Die Empörungsprotagonisten gleichen dabei jenen der Protestaufrufe zu Jahresbeginn. Gestern mobilisierte Luisa Neubauer zur "feministischen Kundgebung" vor der CDU-Zentrale. Das Motto lautete: "Wir sind die Töchter."
"Stadtbild"-Aussage: Neubauer und "Radikale Töchter" mobilisieren gegen MerzQuelle: RT

Auslöser der jüngsten Anti-Merz-Kampagne bekannter Protagonisten und Oppositionspolitiker ist eine Aussage des Kanzlers aus der vergangenen Woche, getätigt auf einer Pressekonferenz in Potsdam. Auf die Frage nach den Gründen für das Erstarken der AfD erklärte Merz dabei, die Koalition würde aktuell "frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigieren", um dann erweitert die nun scharf kritisierte Formulierung über "dieses Problem im Stadtbild" zu tätigen. Der Unionschef erfuhr im Anschluss umgehende Kritik in den sozialen Medien sowie seitens der politischen Konkurrenz. Jetzt erfolgte gestern in Berlin die nächste diesbezügliche Demonstration, organisiert von Luisa Neubauer.

Unter dem Motto "Wir sind das Stadtbild!" hatte es bereits am vergangenen Sonntagnachmittag in Berlin und Potsdam Protestveranstaltungen "mit tausenden Teilnehmern" gegen Bundeskanzler Friedrich Merz gegeben. Sie richteten sich gegen die Äußerungen und Wahrnehmungen des Unionschefs zum Thema Stadtbild. Die Originalaussage vom 14. Oktober in Potsdam bei einem Pressetermin lautete:

"Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen."

Die Berliner taz kommentierte am Tag danach, "die Union testet einen neuen Kampfbegriff". Das Boulevardmagazin Stern prognostizierte:

"Merz und das Stadtbild: ein Satz, der ihn verfolgen wird."

Vorgestern mobilisierte dann Luisa Neubauer "im Schlafanzug" nach Berlin, um dort ihren Unmut im Kreise ihrer Fangemeinschaft zu präsentieren.

Parallel organisierte die Regisseurin Cesy Leonard, Aktivistin aus dem Umfeld des "Zentrums für politische Schönheit" und Gründerin der Gruppierung "Radikale Töchter", eine Petition mit dem Titel: 

"Wir sind die Töchter und das ist unsere Antwort, Friedrich Merz! #WirSindDieTöchter"

Das Zitat samt Verweis bezieht sich dabei auf eine weitere Aussage des Kanzlers, getätigt am Montag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Ein Reporter wollte dabei von Merz erfahren, ob er seine "Stadtbild"-Aussage revidieren oder korrigieren möchte. Die Antwort lautete:

"Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte. Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und deutliche Antwort. Ich habe gar nichts zurückzunehmen." 

Es folgte daraufhin der Demo-Aufruf von Neubauer. Zu der Veranstaltung unter dem Motto "Feministische Kundgebung: Wir sind die Töchter" hatte zudem auch das Bündnis "Zusammen gegen Rechts" aufgerufen. Laut Berliner Polizei nahmen "rund 2.000 Menschen an der Kundgebung teil, die Veranstalter sprachen von 7.500 Teilnehmenden", so der RBB.

Neben Neubauer waren als "prominente" Unterstützer auch Ricarda Lang und als Mitzeichnende des Aufrufs die Publizistin Carolin Emcke vor Ort.

Vor Beginn der Redebeiträge skandierten die Anwesenden: "Wir sind das Stadtbild", "Wir sind die Töchter" und "Shame on you". Es folgen Bilder von der Veranstaltung:

Zu Jahresbeginn versammelten sich erstmalig Tausende Menschen vor der CDU-Parteizentrale, ausgehend der kritisierten gemeinsamen Abstimmung von Union und AfD für eine schärfere Migrationspolitik (hier ein RT DE-Kommentar).

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