
Regelinsolvenzen erneut dramatisch gestiegen – Bundesregierung verharrt im Ankündigungsmodus

Der Pleitegeier kreist nicht mehr nur über Deutschland, sondern setzt zum Sturzflug auf die deutschen Unternehmen an. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Demnach stieg die Anzahl der gemeldeten Regelinsolvenzen im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent.
Besonders betroffen sind Unternehmen aus den Bereichen Verkehr und Lagerei. Aber auch im Bereich Gastronomie gibt es eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Insolvenzen, was auf die schwindende Kaufkraft der Deutschen hindeutet. Gestützt wird die These von der erneut gestiegenen Anzahl der Verbraucherinsolvenzen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Privatinsolvenzen um 12,9 Prozent.
Alarmierend ist, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit über drei Jahren kontinuierlich steigt. Die Zahlen sind ein weiterer Indikator, der den anhaltend schlechten Zustand der deutschen Wirtschaft verdeutlicht.

Zuletzt meldete das Statistische Bundesamt einen frappierenden Einbruch beim Produzierenden Gewerbe. Die Industrieproduktion ist in Deutschland im August im Vergleich mit dem Juli um 5,6 Prozentpunkte geschrumpft. Die deutschen Kernbranchen meldeten noch dramatischere Zahlen. Die Automobilproduktion ging um 18,5 Prozentpunkte zurück. Auch der Maschinenbau verzeichnete ein sattes Minus von 6,5 Prozent.
Die Inlandsnachfrage bleibt schwach. Das Konsumklima ist anhaltend schlecht. Die Nettoinvestitionsquote liegt auf niedrigem Niveau. Die öffentlichen Investitionen in Deutschland liegen weit unter dem OSZE-Durchschnitt, etwa auf dem Niveau von Costa Rica. Die Nettoinvestitionsquote lässt Rückschlüsse auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft zu. Sie illustriert kurz gesagt, wie "zukunftsfit" sich eine Gesellschaft macht.
Trotz der alarmierenden Zahlen lässt sich die Bundesregierung mit der Umsetzung ihrer Pläne zur Ankurbelung der Wirtschaft Zeit. Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) sagte am Sonntag in der Sendung Caren Miosga, der Zustand der Infrastruktur in Deutschland sei "peinlich". Dennoch konnten sich die Koalitionsspitzen in der Woche nicht auf konkrete wirtschaftspolitische Maßnahmen einigen. Stattdessen planen sie harte Maßnahmen bei Regelverstößen von Beziehern der Grundsicherung. Auch sollen Rentner vermehrt arbeiten, um ihr sinkendes Rentenniveau aufzufangen.
Ansonsten bleiben die Koalitionäre bisher vor allem bei Maßnahmen wie Bürokratieabbau und verbesserten Möglichkeiten der steuerlichen Abschreibungen. Dadurch lassen sich jedoch nicht Investitionen in dem Maß mobilisieren, um Deutschland wieder zu einem technologisch führenden, innovativen Standort zu machen.
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