
Einbruch beim produzierenden Gewerbe - Kehrtwende nicht in Sicht

Von der von Bundeskanzler Merz zu seinem Amtsantritt im Mai versprochenen wirtschaftlichen Kehrtwende ist weit und breit nichts zu sehen. Im Gegenteil, aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes deuten auf eine sich beschleunigende Deindustrialisierung hin.
Im August ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent gefallen, und zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent. Damit ist der Zuwachs aus dem Juli wieder zunichtegemacht worden. Insgesamt zeigt der Graph deutlich nach unten, er liegt jetzt etwas mehr als elf Zähler unterhalb des Niveaus vor Beginn der Corona-Krise. Es ist der deutschen Wirtschaft nicht gelungen, nach Aufhebung der Einschränkungen durch den Lockdown dauerhaft wieder auf das Vorkrisenniveau zurückzufinden. Insgesamt sinkt der Indikator für das Produzierende Gewerbe allerdings bereits seit 2017.
Besonders alarmierend ist, dass die deutschen Kernbranchen, die Automobilindustrie und der Maschinenbau im August regelrecht eingebrochen sind. Aber auch aus der Pharmaindustrie kommen düster klingende Signale. Kalender- und saisonbereinigt sank die Automobilproduktion im August um 18,5 Prozent zum Vormonat, der Maschinenbau brach um 6,2 Prozent ein; die Pharmaindustrie produzierte 10,3 Prozent weniger als im Vormonat.

Insgesamt betrifft der Produktionsrückgang alle Segmente: sowohl die Produktion von Investitons– als auch von Konsumgütern ging zurück. In Deutschland wird weder investiert noch konsumiert. Dennoch setzt die Bundesregierung weiterhin auf die Nachfrage dämpfende Maßnahmen. Von der Regierung sollte sich das Produzierende Gewerbe in Deutschland daher keine Lösungen erhoffen. In Berlin wurde das Problem noch nicht einmal richtig erkannt, ein wirtschaftspolitisches Umdenken ist daher auch nicht zu erwarten.
Stattdessen setzt Merz weiter auf den Export und die Steigerung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit – mit anderen Worten: Es ist mit breitflächigen Lohnsenkungen zu rechnen, was die Inlandsnachfrage weiter abgewürgen dürfte. Dass sich dadurch die Wettbewerbsnachteile ausgleichen lassen, die durch Trumps Zollpolitik und die hohen Energiepreise infolge des Sanktionsregimes verursacht wurden, ist mehr als unwahrscheinlich. Es ist schlicht unmöglich.
Daher wird sich die Talfahrt der deutschen Wirtschaft verstetigen oder sogar noch beschleunigen, denn die Risiken nehmen weiter zu. In der Ukraine klaffen riesige Finanzierungslücken, die das Land aus eigener Kraft nicht schließen kann. Entweder springt die EU ein oder der Ukraine droht der Default. Damit kämen enorme Ansprüche auf die Haushalte der EU-Mitgliedstaaten zu. Springt die EU ein, droht die Insolvenzverschleppung, die Kosten werden lediglich später fällig, fallen dann aber höher aus.
Westeuropa und damit auch Deutschland hat auf einen Sieg der Ukraine gesetzt und sich damit offenkundig verkalkuliert. Die absehbaren Folgen haben das Potenzial, nicht nur die deutsche Wirtschaft in den Abgrund zu reißen, sondern die EU zum Einsturz zu bringen. Die Krise in Frankreich sendet bereits klare seismische Signale, die andeuten, was in Westeuropa zu erwarten ist.
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