
Doppelt so stark wie die SPD – Riesenzuwachs für AfD in Mecklenburg-Vorpommern

Lange Zeit galt Mecklenburg-Vorpommern als das ostdeutsche Bundesland, in dem die AfD vergleichsweise weniger Zuspruch unter den Wählern hatte. Der Stimmenzuwachs, der im Osten überall zu verzeichnen ist, ging hier nur schwer vonstatten. Zeitweise dümpelte sie sogar unter 20 Prozent herum. Erst im Jahr 2023 konnte die Partei über 20 Prozent steigen (zum Vergleich: In Sachsen stand die AfD im August 2023 bereits bei 35 Prozent). Die letzten Umfragen aus dem Jahr 2025 sahen die AfD bei rund 30 Prozent. Nun konnte eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR einen Zuwachs von gleich 8 Prozent verzeichnen – ein sensationeller Wert. Die AfD von der Ostseeküste zieht damit an der AfD-Thüringen (letzte Umfrage: 37 Prozent) vorbei und erreicht fast die Zahlen der derzeitigen ostdeutschen Rekordhalter in Sachsen-Anhalt (39 Prozent).
Damit kann die AfD jetzt überall im Osten als die neue Volkspartei bezeichnet werden. Co-Landessprecher Enrico Schult erhebt für die AfD Mecklenburg-Vorpommern schon mal einen Regierungsanspruch und schreibt auf facebook:
"Gekommen, um zu bleiben. Gekommen, um zu regieren."
Ähnliche Visionen hat sein Parteikollege Leif-Erik Holm, der schreibt:
"Lasst uns den Traum wahr machen. Wir wollen Verantwortung übernehmen und unser Land endlich auf Vordermann bringen. Gemeinsam mit Euch!"
MECKLENBURG-VORPOMMERN | Sonntagsfrage Landtagswahl Infratest dimap/NDRAfD: 38% (+8)SPD: 19% (-3)CDU: 13% (-4)LINKE: 12% (+5)BSW: 7% (-3)GRÜNE: 5% (-1)Sonstige: 6% (-2)Änderungen zur letzten Umfrage vom 28. Januar 2025Verlauf: https://t.co/ejpcUcKDD0#ltwmvpic.twitter.com/e9nZrvGVed
— Deutschland Wählt (@Wahlen_DE) September 25, 2025
Großer Verlierer ist dagegen die SPD unter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen von 2021 stürzt sie um mehr als die Hälfte ab. Damals hatten 39,6 Prozent der Wähler von Mecklenburg-Vorpommern den Sozialdemokraten ihre Stimme gegeben, jetzt würden das nur noch 19 Prozent tun. Im Vergleich zu den letzten Umfragen ein Minus von 3 Prozent. Auch die CDU büßt ein (4 Prozentpunkte) und liegt jetzt nur noch bei 13 Prozent. Die Grünen erleiden ein Minus von einem Prozent und liegen nun mit 5 Prozent gefährlich nahe an der Fünfprozenthürde. Auch das BSW (bisher noch nicht bei einer Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern angetreten) lässt Federn und kommt jetzt nur noch auf 7 Prozent (ein Minus von 3 Prozent).

Als großen Umfragengewinner kann man (neben der AfD) die Linken bezeichnen, denn sie können sich um 5 Prozent auf nunmehr 12 Prozent steigern. Offenbar sind die Wähler der Linken mit ihrer Rolle als Regierungspartei zufrieden, denn sie liegen über ihrem Landtagswahlergebnis von 9,9 Prozent. Für eine Fortsetzung der Koalition mit den Sozialdemokraten reicht es allerdings nicht; die bisherige Regierungskoalition kommt nur noch auf 31 Prozent. Die FDP spielt bei den Umfragen keine Rolle mehr und fällt unter "Sonstige Parteien" (die insgesamt auf 6 Prozent kommen, ein Minus von einem Prozent). Sie ist jetzt noch mit drei Sitzen im Landesparlament vertreten.
Angesichts dieser Umfrageergebnisse darf man mit Spannung auf das kommende Jahr blicken. Die nächsten Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern finden voraussichtlich am 20. September 2026 statt. Sollte sich der Abwärtstrend von SPD und CDU verfestigen und die Grünen es nicht in den Landtag schaffen, könnte eine Regierungsbildung schwierig werden, zumal man die AfD nicht in eine Koalition einbeziehen will. Die Linken könnten dann zum Königsmacher werden. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Johann Martel attestiert jedenfalls auf X dem nördlichen Bundesland aufgrund der Brandmauer schon einmal den Weg in eine "selbstverordnete Unregierbarkeit".
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